Rheinstetten: art KARLSRUHE mit gestiegenen Umsätzen und zufriedenen Galeristen

Künstler Tomi Ungerer mit Messechefin Britta Wirtz und Kurator Ewald Karl Schrade auf der art KARLSRUHE. (Foto: KMK / Jürgen Rösner)
Künstler Tomi Ungerer mit Messechefin Britta Wirtz und Kurator Ewald Karl Schrade auf der art KARLSRUHE. (Foto: KMK / Jürgen Rösner)

Rheinstetten – Die 14. art KARLSRUHE zog über fünf Tage hinweg rund 50 000 Besucher in die Karlsruher Messehallen. 211 Galerien aus elf Nationen zeigten Arbeiten von 1500 national sowie international renommierten Künstlern. Die Umsätze stimmten, Galeristen und Besucher zeigten sich begeistert. Messechefin Britta Wirtz erklärt: „Die intensive Arbeit des Beirats trägt ihre Früchte. Das Angebot auf der art KARLSRUHE überzeugt. Das zieht von Jahr zu Jahr mehr Besucher aus dem Ausland an und auch die Besucher aus Deutschland nehmen weitere Anreisewege auf sich.“

Auf der diesjährigen art KARLSRUHE spielte die französische Kunst eine große Rolle. Im Zeichen der Freundschaft zu den Nachbarn auf der anderen Rheinseite stand in Halle 1 neben der Sonderschau 30 Jahre Retour de Paris auch die Sonderausstellung der Sammlung Würth mit dem großen Illustrator und Karikaturisten Tomi Ungerer. Den Besuch seiner großen Sonderausstellung auf der 14. art KARLSRUHE, die mit Werken aus der Sammlung Würth bestückt wurde, ließ sich Tomi Ungerer nicht nehmen. Die Schau zeigte Arbeiten aus allen Schaffensphasen und in allen Techniken. „Mit der 14. Ausgabe der art KARLSRUHE blickte die Kunstwelt auf Karlsruhe und huldigte erneut dem privaten Sammeln“, so Kurator Ewald Karl Schrade.

Blick in die Halle 3 der art KARLSRUHE. (Foto: KMK / Jürgen Rösner)
Blick in die Halle 3 der art KARLSRUHE. (Foto: KMK / Jürgen Rösner)

Fachkundiges Publikum und neue Sammler

Die Inhaberin der DavisKlemmGallery aus Wiesbaden, Erika Davis-Klemm, freut sich: „Der Kunstkauf ist eine Stimmungsfrage. Daher sind wir angesichts der Weltlage positiv überrascht davon, wie kauffreudig die Besucher in diesem Jahr sind. Sie sind interessiert und informiert. An unserem Stand stießen Arbeiten von Thomas Baumgärtel und Konrad Winter auf große Resonanz. Der „USAPE“ mit dem Trump-Motiv, das von Twitter zensiert worden ist, wechselte bereits am ersten Tag den Besitzer.“

In Halle 3 konnte man bei Jörk Rothamel, Galerie Rothamel (Erfurt/Frankfurt), beispielsweise die digitalen Interpretationen des Werks von Caspar David Friedrich von Hiroyuki Masuyama sehen. Der Galerist zieht sein Fazit: „Alle Tage liefen für uns gut, der Donnerstag sehr gut. Es ist nun mein 14. Auftritt auf der Messe. Ich muss sagen, sie hat dazu gewonnen, und es macht von Jahr zu Jahr mehr Spaß. Auch die Gastgeber nehmen ihre Rolle sehr ernst: Wünsche werden gehört und erfüllt.“
Thole Rotermund, Thole Rotermund Kunsthandel (Hamburg): „Die Messe war gut besucht, und wir haben solide verkauft. Übrigens auch an neue Kunden. Außerdem gibt es einige Reservierungen. Erfahrungsgemäß entwickelt sich im Nachmessegeschäft noch viel Positives. Bei der art KARLSRUHE läuft dies so gut wie bei kaum einer anderen Messe. Es gibt ein breites Publikum und viele junge Sammler aus einem großen Einzugsgebiet, etwa aus der Schweiz, Frankreich, in Deutschland auch aus Hessen. Das haben wir bei keiner anderen Veranstaltung. Wir kommen wieder.“
Hans Maulberger, Galerie Maulberger (München), Spezialist für Abstraktion nach 1945, berichtete ebenfalls aus Halle 3: „Wir sind absolut zufrieden. Wie immer lief es auf der art KARLSRUHE super.“

In der dm-arena/Halle 4 neu mit dabei ist Isabel Bernheimer, BERNHEIMER CONTEMPORARY (Berlin). Sie strahlte vor Zufriedenheit: „Wir sind total glücklich. Unser erster Messeauftritt auf der art KARLSRUHE läuft super, und die Organisation ist der Hammer. Bereits fünf Minuten nach Eröffnung hatten wir unser erstes Werk verkauft. Am Samstagmorgen kam eine Sammlerin aus der Region, die sich schon zur Preview in Jan Kucks ‚Old Master News Edition – Old Man in Love IV‘ verliebte.“ Die art zieht ihre Kreise, wie Bernheimer weiter berichtete: „Wir unterhielten uns außerdem mit einigen Großsammlern, die alle einstimmig begeistert waren.“
Die magnetische Wirkung der Karlsruher Messe auf neue Sammler bestätigte auch Bert Schlichtenmaier, Galerie Schlichtenmaier (Stuttgart/Dätzingen): „Ein großes Werk von Heinz Mack haben wir für 250 000 Euro an einen Sammler verkauft, den wir bis dato noch nicht kannten. Wir haben unseren Kundenstamm erweitern können.“

Galerie Villa del Arte aus Barcelona (Halle 1, Stand T05), präsentiert unter anderem Skulpturen des Künstlers Liechennay aus Indonesien. (Foto: KMK / Jürgen Rösner)
Galerie Villa del Arte aus Barcelona (Halle 1, Stand T05), präsentiert unter anderem Skulpturen des Künstlers Liechennay aus Indonesien. (Foto: KMK / Jürgen Rösner)

art KARLSRUHE bei Galeristen gesetzt

Aus Halle 1, die sich der Fotografie und Original-Editionen widmet, berichtete Frank-Thomas Gaulin, Kunsthaus Lübeck: „Noch vor dem Ende der Messe kann ich sagen, dass es die beste Messe ist, die wir jemals hatten. Wir haben mit einem Angebot an Werken zwischen 120 bis 1800 Euro Umsätze im unteren sechsstelligen Bereich erzielt. Die Kunden kamen sogar aus Köln, München und Hamburg und haben gezielt gekauft. Außerdem besuchten uns so viele andere Händler wie nie. Das ist beinahe genauso wichtig wie der Verkauf. “

Stephen Hoffman, Galerie Stephen Hoffman (München) hatte zum Beispiel Arbeiten von Sebastião Salgado im Angebot. Auf großes Interesse stießen Arbeiten um die 3000 Euro. Dieses Angebot ergänzte hervorragend die Fotokunst der Galerie Springer (Berlin), die zum ersten Mal in Karlsruhe dabei war. Auch die Edition Staeck (Heidelberg) feierte Premiere auf der art KARLSRUHE. Standleiterin Claudia Jansen: „Wir sind zufrieden mit unserer ersten Messepräsenz. Die Umsätze vor allem vom Samstag stimmten. Die Besucher waren interessiert, fragten teilweise gezielt nach Arbeiten. Wir sind angenehm überrascht von der Qualität dieses Interesses. Daher sind wir offen fürs Wiederkommen.“

Vorwiegend zeitgenössische Kunst und moderne Klassiker gab es in Halle 2. Thomas Fuchs, Galerie Thomas Fuchs (Stuttgart) war ein vielgesuchter Ansprechpartner und erklärte: „Die art KARLSRUHE wird immer besser. Das war unsere beste Messe. Wir haben Werke im Wert von deutlich über 200 000 Euro von allen sechs Künstlern, die wir mitgebracht haben, verkauft, darunter ein Gemälde von Rainer Fetting für 58 000 Euro. Das Publikum ist fachkundig und begeisterungsfähig. Es kamen neue Sammler, aber es wurde auch Interesse von Museumsseite bekundet. Karlsruhe ist absolut gesetzt für uns.“

Bereits während der diesjährigen art KARLSRUHE hat die ARTIMA, Kunstversicherung der Mannheimer AG, ihr Engagement im Zuge der Kunstmesse verlängert. Die nächste art KARLSRUHE – Internationale Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst findet vom 22. bis 25. Februar 2018 statt.