Heidelberg: Internationale Koryphäen der Urologie treffen sich in Heidelberg

Urologen des Universitätsklinikums Heidelberg laden ein zu „Semi Live 2017“ (Foto: Universitätsklinikum Heidelberg)
Urologen des Universitätsklinikums Heidelberg laden ein zu „Semi Live 2017“ (Foto: Universitätsklinikum Heidelberg)

Heidelberg – Modernste Technik nicht nur im OP: Etwa 500 Urologen aus aller Welt folgen der Einladung der Heidelberger Urologischen Universitätsklinik zum Symposium „Semi-Live“ – „State-of-the-Art Surgical Procedures in Urologic Oncology, Reconstruction and Stones“ – vom 16. bis 18. Februar 2017 in die Neue Aula der Universität Heidelberg. Führende Operateure werden den aktuellen Stand der urologischen Chirurgie mittels speziell zusammengestellter und hochaufgelöster Videoaufnahmen aus dem OP erläutern.

„Semi-Live ist das Fortbildungs­konzept der Zukunft: Durch die gezielt geplanten und aufbereiteten OP-Videos kann der Operateur die beste Praxis demonstrieren, mit Animationen oder MRT-Befunden unterlegen und selbst live kommentieren. So lassen sich Erfahrungen und Techniken unter Chirurgen optimal weitergeben“, sagt dazu der Initiator und wissenschaftliche Leiter des Symposiums, Professor Dr. Markus Hohenfellner, Ärztlicher Direktor der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg. In praxisorientierten Workshops am 15. Februar besteht für Symposiumsteilnehmer die Möglichkeit, ihre urologische und onkologische Expertise zu vertiefen.

Live, in HD und kommentiert

Das Konzept „Semi-Live“ ist allerdings nicht nur eine Veranstaltung, sondern ein weit umfassenderes Projekt: Pünktlich zum Symposium wird die „Semi-Live-App“ freigeschaltet, über die mehrere 100 exzellente Lehrvideos zu urologischen Eingriffen, möglichen Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten abrufbar sind. Finanziert wird die App von der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Urologie Heidelberg (EFU), die sich unter anderem für Tumorforschung, die Weiterbildung von Ärzten aus Schwellenländern und Ländern der Dritten Welt – beispielsweise durch die Übernahme der Teilnahmegebühr für die Semi-Live-Symposien inklusive der Reisekosten – und damit einer Verbesserung der Patientenversorgung vor Ort engagiert. „Innovationen, insbesondere in puncto OP-Technik wie dem Operieren mit virtueller Realität oder durch die Entwicklung neuer diagnostischer Möglichkeiten, sind an der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg gewissermaßen gute Tradition. Das Konzept von Semi-Live kann sich dem nahtlos anschließen“, so Professor Dr. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, der ebenfalls auf dem Symposium sprechen wird. „Ich freue mich, dass die Chirurgie Heidelberg auch hinsichtlich der Weitervermittlung von Wissen Maßstäbe gesetzt hat.“

Weltelite in Heidelberg

Gemeinsam repräsentieren sie mehr als 200 Jahre Erfahrung und herausragender Expertise in urologischer Chirurgie – von der ersten Nerven-erhaltenden radikalen Prostataentfernung in der Krebstherapie über den ersten minimal-invasiven Eingriff in der Urologie bis hin zur Leitung der weltweit größten Studie zum Krebsmarker PSA. Namhafte Wegbereiter der modernen Urologie wie die Professoren Ralph Clayman, Mohamed, A. Ghoneim, Richard Hautmann, Fritz H. Schröder, Anthony Mundy und Patrick C. Walsh sind bei „Semi-Live 2017“ zu Gast, sprechen in der „Heritage Session“ über die Meilensteine ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit und gewähren Einblicke in ihr wissenschaftliches, klinisches, aber auch humanitäres Engagement.

Mit Robotern immer besser?

Ein weiteres Highlight ist der Programmpunkt „Offene versus robotergestützte Harnblasenentfernung“ am Samstag, 18. Februar, ab 9 Uhr. „Mit OP-Robotern wie dem „DaVinci-System, das wir auch in Heidelberg nutzen, können wir heute sehr präzise und schonend operieren. Jedoch gilt es, für jeden Eingriff das passende Instrument zu wählen“, so Hohenfellner. „Derzeit gibt es hitzige Debatten darüber, welches Verfahren für verschiedene Eingriffe jeweils das bessere ist. Diese Debatte haben wir mit namhaften Vertretern der beiden Positionen zu uns auf den Kongress geholt, und ich freue mich auf die zu erwartenden, spannenden Diskussionen.“ Beide Techniken werden ebenfalls mit Hilfe von Filmen aus dem OP näher erläutert, die jeweiligen Schwierigkeiten und Vorteile vorgestellt.