Rhein-Neckar-Kreis: Schifffahrt am Neckar behindert – erste Schleusen gesperrt

Eisbrecher „MS Maxau“ in Feudenheim (Foto: WSV)
Eisbrecher „MS Maxau“ in Feudenheim (Foto: WSV)

Heidelberg – Am Samstag gegen 10 Uhr musste die Schleuse Neckargemünd aufgrund der Eissituation den Betrieb einstellen. Auf dem Neckar bildet sich bei diesen Temperaturen immer mehr Eis. Dieses lagert sich unter anderem auch vor den Schleusentoren ab. In Neckargemünd war Eis an den Schleusentoren angefroren. Dies führte dazu, dass die Tore nicht mehr vollständig geöffnet werden konnten, und die Schleuse für die Schifffahrt gesperrt wurde.

Am Montagmorgen musste auch die Schleuse Schwabenheim den Schiffsbetrieb einstellen. Hier versagte aufgrund der niedrigen Temperaturen die Hydraulik der Tore.

Im Abschnitt zwischen Mannheim und Hirschhorn befinden sich derzeit rd. 25 Frachtschiffe, die durch die beiden Schleusensperrungen aufgehalten werden.

Nicht nur die Schifffahrt ist durch das Eis beeinträchtigt. Die Wehranlagen müssen auch bei diesen Temperaturen beweglich bleiben. Dazu hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Heidelberg den Wasserstand um ca. 20 cm gesenkt, so dass das Wasser kontrolliert über bewegliche Klappen abgeführt wird. Durch den ständigen und kontrollierten Überfall soll das Wehr nicht vereisen und damit in seiner Funktion erhalten bleiben.

Eisschollen vor den Schleusentoren in Feudenheim (Foto: WSV)
Eisschollen vor den Schleusentoren in Feudenheim (Foto: WSV)

Seit heute brechen Schiffe des WSA Heidelberg auf dem Neckar das Eis. Zwei Eisbrecher aus dem WSA Mannheim unterstützen die Arbeit. Der Eisbrechern MB „Worms“ ist bereits vor Ort in Neckargemünd und wird zwischen Neckarsteinach und Hirschhorn eingesetzt. Der Eisbrecher MS „Maxau“ soll ab Dienstag in der Stauhaltung zwischen Schwabenheim und Heidelberg das Eis brechen.

Zwischen Gundelsheim und Heilbronn beträgt die Eisdicke derzeit nur ca. 1 cm. Hier werden der Schwimmgreifer Pelikan, der Eisdicken bis zu 10 cm brechen kann und zwei Aufsichtsboote des WSA Heidelberg zum Eisaufbruch eingesetzt. Die Aufsichtsboote werden bei Eisdicken von 5 cm an ihre Grenzen stoßen.

Die stellvertretende Leiterin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Johanna Reek, erklärt: „Aufgrund der anhaltenden kalten Temperaturen gehe ich davon aus, dass die ausgefallenen Schleusen in den nächsten Tagen nicht wieder dauerhaft in Betrieb gehen. Dazu sind die technischen Probleme aufgrund der Eisbildung zu groß. Die Eisbrecher werden sich auf die Wehre konzentrieren und dort im Oberwasser möglichst viel Eis aufbrechen und über die Wehre abführen“.