Mainz: Mainzer Volksbank hat die Zukunft fest im Blick

Mainz – Der Vorstand der Mainzer Volksbank (MVB) präsentierte trotz der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen ein positives Ergebnis für das vergangene Jahr 2016. In den Kernbereichen konnte die größte Volksbank in Rheinland-Pfalz wieder ein angemessenes Wachstum verzeichnen. Was die voranschreitende Digitalisierung angeht, verzeichnet die Genossenschaftsbank die stärkste Nutzung seit Einführung digitaler Dienstleistungen.

Banking wird zunehmend mobiler

„Das Smartphone erobert die Bank.“ Mit dieser Feststellung kommentiert Uwe Abel, Vorsitzender des Vorstandes, eine Entwicklung, die steil nach oben zeigt. Gemeint ist die Nutzung der VR-BankingApp, die Online-Banking-App für Volks- und Raiffeisenbanken. Die Möglichkeit, von unterwegs Kontostände zu überprüfen, Rechnungen zu fotografieren und mit nur ein paar Klicks zu überweisen, wird mit jedem Jahr beliebter bei den Kunden der Mainzer Volksbank. Bei den 18- bis 29-Jährigen war die Nutzung der Bankdienstleistungen per Smartphone sogar erstmalig größer als die Nutzung des klassischen Online-Bankings per PC und Browser. Die am stärksten wachsende Altersgruppe im digitalen Banking sind allerdings die Kunden 60+, die im Vergleich zum Vorjahr bei der Nutzung der VR-BankingApp eine Steigerung von 48,5 Prozent verzeichnen. Zwar stellt diese Altersgruppe noch den kleinsten Nutzerbereich bei der App dar, hat aber bereits beim Online-Banking über Browser und PC die Kunden in den Zwanzigern überholt. „Digitalisierung ist keine Erfindung der Banken, sondern der Kunde fordert sie aktiv ein“, ergänzt Uwe Abel.

Ein Trend, der sich auch in Zukunft weiter fortsetzen wird. „Für eine regionale Bank wie die Mainzer Volksbank bedeutet das, unsere Stärken in die digitale Welt auszuweiten und die persönliche Beratung auch über digitale Wege spürbar zu machen“, betont Uwe Abel weiter.

Geschäftszahlen 2016 überzeugen

In den Kernbereichen des Bankgeschäfts überzeugte die Mainzer Volksbank auch 2016 und bewies einmal mehr, dass sie auch wirtschaftlich die Zeichen der Zeit richtig zu deuten und zu nehmen weiß. Die Bilanzsumme stieg wie auch im Vorjahr und verzeichnete mit 5,83 Milliarden Euro ein Wachstum um 2,7 Prozent. Ein maßgeblicher Treiber dieses Wachstums war auch 2016 das Kreditgeschäft, das mit einem Plus von 2,5 Prozent (111 Mio. Euro) einen bisherigen Rekordstand von insgesamt 4.489 Millionen Euro erreichte. Dass sich qualitative Beratung vor Ort und Vertrauen in den persönlichen Berater auch über niedrige Zinsen hinwegsetzen kann, bewies eine Steigerung um 6,2 Prozent (276 Mio. Euro) im Bereich der Kundeneinlagen.

Erträge halten aktueller Marktlage stand

Der Zinsüberschuss lag 2016 mit 105,9 Millionen Euro leicht unterhalb des Vorjahresniveaus. Die Provisionserträge stiegen um 1,7 Prozent (0,6 Mio. Euro) an und durchbrachen erstmals die 35-Millionen-Marke. Hier waren gute Ergebnisse im Verbundgeschäft, im Wertpapierbereich und im Zahlungsverkehr ausschlaggebend. „Dass die MVB hier weiterhin erfreuliche Ergebnisse erzielt, liegt an vorausschauender Marktanalyse und dem Treffen der richtigen Entscheidungen,“ erklärt Uwe Abel.

Betriebsergebnis durch stabile Kostenstruktur verbessert

Unter dem Gesichtspunkt der gestiegenen regulatorischen Anforderungen ist es ebenfalls als sehr positiv zu bewerten, dass mit einem guten Kostenmanagement der Verwaltungsaufwand mit 86,8 Millionen Euro nahezu gleich zum Vorjahr geblieben ist. Auch in Zukunft wird die Regulierung seitens der Europäischen Union und die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) den Kostendruck auf Banken erhöhen. Uwe Abel bekräftigt in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer zukunftsfähigen Planung. Insgesamt führte die Strategie der MVB zu einer positiven Entwicklung des Betriebsergebnisses vor Bewertung, welches sich um 10,3 Prozent bzw. 5,4 Millionen Euro steigerte. Betrachtet man das operative Ergebnis nach Bewertung, so ergibt sich eine Verbesserung um 2,9 Millionen Euro.

Anforderungen an Eigenkapitalausstattung weiter erforderlich

Der Bilanzgewinn beträgt wie schon im Vorjahr 10,3 Millionen Euro. Aufgrund der weiter deutlich steigenden Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung der Banken („Basel III“), hat die Bildung von Eigenkapital eine dauerhaft hohe Priorität. Diese Maßnahmen dienen der Sicherung einer hohen Handlungsfähigkeit, insbesondere bei der Kreditversorgung des Mittelstandes. Darüber hinaus ist auch in der Zukunft aus regulatorischer Sicht mit zusätzlichen Anforderungen an die Eigenkapitalhöhe zu rechnen.

Der Vertreterversammlung wird vorgeschlagen, die Dividende an die Mitglieder unverändert bei 3,25 Prozent zu belassen.

Die Zukunft fest im Blick

Das Jahr 2016 war ein positives für die MVB. Die Zahlen bestätigen den wirtschaftlichen Erfolg und bekräftigen die Entscheidungen, die dafür getroffen worden sind. Dazu gehört zum Beispiel die Einführung von kostenpflichtigen Girokontovarianten oder der offene und aktive Umgang mit der Digitalisierung. Auch 2017 wird diese Strategie im Fokus stehen und Veränderungen mit Augenmaß werden stattfinden.

So reagiert die Mainzer Volksbank auf das veränderte Kundenverhalten und baut die bisherige Filialstruktur um. „Die Art und Weise, wie ein Großteil der Kunden heute ihre Bank nutzen, hat sich verändert“, stellt Uwe Abel fest. „Um auch in Zukunft der kompetente Finanzpartner auf Augenhöhe und vor Ort sein zu können, müssen jetzt die richtigen Weichen gestellt werden.“ Aktuelle Filialkonzepte werden auf Dauer der rasant zunehmenden Nutzung elektronischer Dienstleistungen im täglichen Banking und dem wachsenden Bedarf an umfangreichen Beratungsleistungen nicht mehr gerecht.

Als Reaktion auf diese Entwicklung wird die Mainzer Volksbank im Laufe des Jahres sechs ihrer kleineren Standorte in naheliegende Regionalcenter integrieren, um dort mehr Möglichkeiten für individuelle Beratungen zu schaffen. Dies betrifft die Filialen in Gau-Bickelheim, Zornheim, Budenheim, Münchfeld, Groß-Winternheim und Bingen-Büdesheim. Die Standorte bleiben weiterhin als SB-Center zur flächendeckenden Versorgung erhalten.

Damit verändert sich das Filialnetz von bislang 36 Filialen auf 30. Weiterhin hat die MVB das dichteste Filial- und Automatennetz mit über 70 Anlaufstellen in Rheinhessen.