Schwetzingen / Heidelberg – Shakespeare hat zahlreichen Liebespaaren die Unsterblichkeit geschenkt, wobei die Musik eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte. Bei diesem Konzert sind jedoch nicht die großen italienischen Barockmeister zu entdecken, sondern ihre englischen Pendants. John Dowland (1563-1626) war ein Zeitgenosse des Barden, Matthew Locke (1621-1677) wurde kurz nach dessen Tode geboren, John Blow (1649-1708) und Henry Purcell (1659-1695) in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Gemeinsam führten sie die englische Musik aus dem elisabethanischen Zeitalter ins Barock über.

„GIULIETTA E ROMEO“: Zachary Wilder (Everardo), Emilie Renard (Giulietta), Kangmin Justin Kim (Romeo) (Foto: Annemone Taake)
„GIULIETTA E ROMEO“: Zachary Wilder (Everardo), Emilie Renard (Giulietta), Kangmin Justin Kim (Romeo) (Foto: Annemone Taake)

Das Konzept dieses besonderen Abends im Rahmen des Barock-Fests „Winter in Schwetzingen“ 2016|17 entwickelte Gerd Amelung, der auch die Musikalische Leitung innehat und das Cembalo spielt. Als Solisten treten Emilie Renard (Mezzosopran), Kangmin Justin Kim (Countertenor) sowie Zachary Wilder (Tenor) auf. Die Gambe spielt Sarah Perl. Es rezitiert Paul Enke.


Gerd Amelung beschäftigt sich seit 2005 intensiv mit Barockopern. Seit 2012 arbeitet er regelmäßig am Theater und Orchester Heidelberg. Zunehmend tritt Gerd Amelung auch als Dirigent in Erscheinung. Er übernahm z. B. zwei Vorstellungen von Jommellis „Fetonte“ im Schlosstheater Schwetzingen, in der Spielzeit 2015|16 auch Aufführungen von Leonardo Vincis „Didone abbandonata“. Mit Kammermusik-Ensembles (u. a. „Bella Discordia“) ist er regelmäßiger Gast internationaler Festivals. An der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar unterrichtet er als Lehrbeauftragter seit 2005 barocke Stilistik für Sänger und Cembalo. Gerd Amelung ist Preisträger der Konzertgesellschaft München und Stipendiat des DAAD.

Die Mezzosopranistin Emilie Renard gewann bisher mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben. Sie gastierte bereits am Theater an der Wien, bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, an der Opéra Comique de Paris, an der Nantes-Angers Opéra, der Opera North, der English National Opera, beim London Handel Festival sowie dem Le Concert d’astrée. 2015|16 sang sie u. a. in der Pariser Philharmonie und am BOZAR Brüssel. Derzeit ist sie im Rahmen des Barock-Fests „Winter in Schwetzingen“ als ‚Giulietta‘ in der erfolgreichen Oper „Giulietta e Romeo“ zu erleben.

Countertenor Kangmin Justin Kim ist bisher ebenfalls Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe. Sein Operndebüt gab er 2013 mit großem Erfolg als ‚Menelao‘ in einer Arbeit von Cavallis „Elena“ beim Festival Aix-en-Provence. Es folgten u. a. Mozarts „Idomeneo“ in Gießen, Prinz Orlofsky‘ in „Die Fledermaus“ an der Pariser Opéra Comique sowie ‚Oreste‘ in „La belle Hélène“ am Pariser Théâtre du Châtelet. 2015|16 war er Mitglied des Heidelberger Opernensembles. Hier sang er den ‚Cherubino‘ in „Le nozze di Figaro“, ‚Aeneas‘ in der Deutschen Erstaufführung von Leonardo Vincis „Didone abbandonata“ sowie die speziell für ihn geschriebene Titelrolle in der Uraufführung von „Pym“ von Johannes Kalitzke. Für die Umsetzung dieser Partie wurde er für den deutschen Theaterpreis DER FAUST 2016 als einer von drei Sängerdarstellern der Spielzeit 2015|16 nominiert, desgleichen in der Kategorie ‚Sänger des Jahres‘ in der Jahresumfrage 2016 der Fachzeitschrift Opernwelt. Im September 2016 debütierte Kangmin Justin Kim an der Oper Köln als ‚Cesare‘ in Vivaldis „Catone in Utica“. Er ist im Ensemble von Sir John Eliot Gardiners Monteverdi-450-Projekt, in dessen Rahmen er als ‚Nerone‘ in „L’incoronazione di Poppea“ in zahlreichen Metropolen Europas und Amerikas auftreten wird. Derzeit ist der junge Sänger auch sehr erfolgreich als ‚Romeo‘ wieder im Rokokotheater Schwetzingen zu erleben.

Auf der Opernbühne wie auf dem Konzertpodium zählt Zachary Wilder international zu den führenden lyrischen Tenören der jungen Generation. Wilder sang u. a. bei Dirigenten wie Leonardo Alarcón, Elliot Carter, William Christie, Harry Christophers, James Levine und Christophe Rousset. Er tritt regelmäßig mit renommierten Ensembles bei internationalen Festivals auf. Als ‚Everardo‘ debütiert Zachary Wilder beim „Winter in Schwetzingen“.

Infobox:

Der Kartenvorverkauf läuft. Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000