Ingelheim: Fairtrade-Stadt Ingelheim – vernetzt in der fairen Welt

Ingelheim – Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Ingelheim blickt auf ein engagiertes und erfolgreiches Jahr beim Werben für den Fairen Handel zurück.

2016 fanden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen im Zeichen des Fairen Handels statt. Vor allem die drei Fairtrade-Schulen, die Berufsbildende Schule Ingelheim (BBS), Integrierte Gesamtschule Kurt-Schumacher (IGS) sowie das Sebastian-Münster-Gymnasium (SMG) trugen zu einer Vielzahl von wirkungsvollen Aktionen sowie gelungenen Veranstaltungen rund um den Fairen Handel bei. So waren beispielsweise Werbeaktionen für Fairtrade-Schulkleidung, Verteilen von Fairtrade-Rosen am Valentinstag oder Backaktionen am Osterfest tolle Werbeaktionen. Das Thema „Fairer Handel“ war und ist selbstverständlich im Unterricht ständig präsent und konnte zudem oft mit der Praxis des „Fairen Kochens“ verbunden werden. Große Aufmerksamkeit erhielt die Aufführung eines Stückes des „Hope Theatre Nairobi“, eine Theatergruppe  mit Jugendlichen aus den Slums von Nairobi. Die Schülerinnen und Schüler wurden mit der Bedeutung der lebenswichtigen Ressource Wasser konfrontiert.

Im Sommer wurde gekonnt in Ingelheim Radfahren mit „Fairtrade“ kombiniert: Im Juni beteiligte sich eine Gruppe Ingelheimer Radfahrer an der „fairen Radtour“ zum Rheinland-Pfalz-Tag nach Alzey.

Auch die Schüler der BBS sammelten zum dritten Mal in Folge bei der Sternfahrt im Rahmen der Aktion Stadtradeln Kilometer. Sportlich ging es auch bei der Beteiligung einiger Mitglieder der Steuerungsgruppe beim 4. Mainzer Firmenlauf zu. Bei Temperaturen von 30 Grad Anfang September starteten sie in einem Bananenkostüm für den „Weltladen Unterwegs“ und propagierten dabei den Konsum fair gehandelter Bananen.

Bei der Messe „Faire Welten“, die erneut im Rahmen der Rheinland-Pfalz-Ausstellung in Mainz durchgeführt wurde, warb die Ingelheimer Lenkungsgruppe für die faire Idee und für fair gehandelte Produkte.

Wirkungsvoll wurde durch die Akteure auch wieder die Faire Interkulturelle Woche mit diversen Aktivitäten bereichert. In Zusammenarbeit mit dem Verein Freunde Ingelheimer Filmkultur e.V. wurde der Film „The True Cost“- Der wahre Preis der Kleidung gezeigt. Über 70 Zuschauer waren gekommen, um den Film zu sehen, zu diskutieren und faire Schokolade zu probieren. Auch der Vortrag im Weiterbildungszentrum „Zucker fair gehandelt und fair finanziert“ sowie die Ausstellung „Glänzende Aussichten“ im Rathaus, wurden gut angenommen. Das Weltcafé im Mehrgenerationenhaus veranstaltete anlässlich der Fairen Interkulturellen Woche einen Vortrag zum Fairen Handel und Kakao.

Zum Jahresausklang war der Fairtrade-Lenkungskreis auch bei den so genannten „Lichtblicken im November“ in Ober-Ingelheim aktiv beteiligt. Mit einem Stand war die Gruppe vor Ort präsent und verteilte Anschauungsmaterial und informierte über den Fairen Handel. Fairtrade wird in Ingelheim aber nicht nur lokal vor Ort gelebt, sondern die Stadt vernetzt sich zunehmend mit anderen Kommunen. So ist Ingelheim schon seit längerer Zeit Mitglied im Netzwerk „Fairtrade-Kommunen Rheinland-Pfalz“. Daneben beteiligt sich die Stadt auch an den Bemühungen zur Anerkennung des Großraums Frankfurt als faire Metropolregion „RHEIN.MAIN.FAIR“. An diesem Vorhaben arbeiten Städte und Landkreise aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern gemeinsam. Ziel ist es, dass mindestens 67 Prozent der Bevölkerung der Region in einer Fairtrade-Kommune oder einem Fairtrade-Landkreis wohnen; derzeit liegt der Gradmesser bei 61 Prozent. Wie Oberbürgermeister Ralf Claus bereits zum Ausdruck brachte, will man mit dieser Metropolregion eine Vorbildfunktion übernehmen und Synergien erzeugen. Damit sollen die beteiligten Kommunen gestärkt und neue Kommunen gewonnen werden, sich für fairen Handel und für faire Beschaffung einzusetzen. Durch die Vernetzung übernimmt Ingelheim zusammen mit den anderen Partnern eine gemeinschaftliche Verantwortung für eine nachhaltigere Zukunft der Region.

Sehr erfreut sind die Akteure der Fairtrade-Stadt Ingelheim über die gelungene Titelerneuerung „Fairtrade-School“ ihrer Berufsbildenden Schule. Die Urkunde wurde dem Schul-Team im Rahmen der 1. Fairtrade-Schools Fachtagung Rheinland-Pfalz im Weiterbildungszentrum überreicht.

Diese Fairtrade-Schools Fachtagung diente als Vernetzungstreffen und gab neue Impulse für das eigene Fairtrade-Engagement.

Als nächstes kurzfristiges Ziel steht in der Fairtrade-Stadt Ingelheim die Aufgabe an, sich erneut als Fairtrade-Town zertifizieren zu lassen. Nach Auffassung des Vorsitzenden der lokalen Steuerungsgruppe, Dr. Florian Pfeil, bestünden gute Aussichten, dieses Prädikat wiederum für weitere zwei Jahre zu erhalten.