Mainz: 6.000 Euro-Spende zu Gunsten der Behandlung von kranken Neugeborenen

Petra Szyszka (li) und Herbert Gröger (re) von der Initiative
Petra Szyszka (li) und Herbert Gröger (re) von der Initiative "Förderverein Löwenherz & friends e.V.“ übergeben einen Spendenscheck über 6000,- Euro an Univ.-Prof. Dr. Eva Mildenberger (2.v.r.), Leiterin der Neonatologie des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, und Nicole Schmädig (2.v.l.), stellv. Stationsleitung der neonatologischen Intensivstation (Foto: Thomas Böhm, Universitätsmedizin Mainz)

Mainz – Eine Spende in Höhe von 6.000 Euro hat der Wetzlarer Verein „Löwenherz & Friends“ heute an die Leiterin der Neonatologie des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, Univ.-Prof. Dr. Eva Mildenberger, übergeben. „Wir freuen uns sehr darüber, dass der Förderverein uns finanziell großzügig unterstützt. Die Spende möchten wir gerne für die Anschaffung von sogenannten Känguruh-Stühlen zur Versorgung Frühgeborener verwenden“, sagte Univ.-Prof. Dr. Eva Mildenberger bei der Spendenübergabe.

Moderne medizinische neonatologische Versorgung weiß um die Bedeutung von Nähe und Wärme für die Behandlung von zu früh und damit unterentwickelt geborenen Babys. Daher bindet sie verstärkt dessen Eltern in die Pflege und Betreuung mit ein. Dies erfolgt beispielsweise durch das sogenannte Känguruhen: Hierbei ruht das unbekleidete Baby auf der nackten Brust eines Elternteils. Über den Hautkontakt entsteht Wärme, die überlebensnotwendig ist, da ein Frühgeborenes seine Körpertemperatur noch nicht selbständig halten kann. Der Herzschlag der Eltern, ihr Geruch, ihre Atemgeräusche und ihre Stimme fördern zudem die Eltern-Kind-Beziehung. Der großflächige Hautkontakt und die Bewegungen der Eltern regen  die Entwicklung des Hör-, Geruchs-, Tast- sowie des Gleichgewichtssinn an. Wissenschaftliche Untersuchungen haben belegt, dass die Überlebenschancen von Frühgeborenen durch das Känguruhen steigen.

„Zu früh geborene Babys müssen nach ihrer Geburt außerhalb des Mutterleibs reifen  – ähnlich wie ein Känguruhjunges im Beutel vor dem Bauch des Muttertiers. Da es für das Känguruhen förderlich ist, sich ausreichend Zeit zu nehmen und eine bequeme Position für Eltern und Kind einzunehmen, gibt es spezielle Stühle. Diese sind mit Rollen ausgestattet und verfügen über eine zurückklappbare Rückenlehne. Für diese Art Behandlungsstuhl wollen wir die Spende verwenden“, erläutert Professorin Mildenberger. „Ich freue mich sehr darüber und bedanke mich herzlich bei ,Löwenherz & Friends e.V.‘.“

In der neonatologischen Intensivstation des Bereiches Neonatologie im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz werden sehr unreife Frühgeborene, Neugeborene mit Fehlbildungen und Neugeborene mit perinatalen Anpassungsstörungen betreut. Zudem bietet das Pflegepersonal des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin für Frauen mit Risikoschwangerschaften eine „Präpartale Elternsprechstunde“ an. Das Leistungsangebot des Bereiches umfasst darüber hinaus auch einen monatlichen Elterntreff. 

Der Verein „Löwenherz & Friends e.V.“ wurde 2006 von Krankenschwestern, Pflegern Erkrankten, Angehörigen und Hinterbliebenen gegründet. Ziel des Vereins ist es, optimale Therapiemöglichkeiten und die psychologische Betreuung kleiner Patienten in Kliniken zu fördern. Neben der Universitätsmedizin unterstützt der Verein seit Jahren die Versorgung von kranken Kindern unter anderem in Krankenhäusern in Marburg, Gießen, Frankfurt und Wiesbaden.