Heidelberg – Wie schon in den vergangenen Jahren erstrahlt das Heidelberg Schloss in der Dunkelheit vom 17. auf den 18. November 2016 im Rahmen der weltweiten Aktion „Light it up purple“ in lila. Um die in den Schlossmauern residierenden streng geschützten Fledermäuse bei ihrem Winterschlaf nicht zu stören, wird die Beleuchtung in diesem Jahr etwas dezenter ausfallen. Ausgerichtet wird die Schlossbeleuchtung von den Staatlichen Schlösser und Gärten nach einer Initiative von „Das Frühchen“ e.V. Heidelberg. Der Selbsthilfeverein zur Förderung von Früh- und Risikogeborenen möchte mit der Aktion Frühgeburt und ihre Folgen thematisieren. Weltweit leuchten in dieser Nacht von Neuseeland bis Kanada weitere Gebäude und Sehenswürdigkeiten, wie das Empire State Building, die Niagarafälle und die Bosporusbrücke.

Zum Weltfrühgeborenentag erstrahlt das Heidelberger Schloss in lila (Foto: Andreas Knapp)
Zum Weltfrühgeborenentag erstrahlt das Heidelberger Schloss in lila (Foto: Andreas Knapp)

„Wir haben nur ein Gehirn für unser ganzes Leben. Alles, was ein Kind erhält, hat eine Bedeutung für das Gehirn“, so hat es Prof. Heidelise Als, Neuropsychologin an der Harvard Medical School Boston einmal formuliert. Das gilt insbesondere für frühgeborene Kinder, die Deutschlands größte Kinderpatientengruppe ausmachen. Jährlich werden ca. 60.000 Kinder zu früh geboren, zehn Prozent aller Geburten. Um eine gesunde Entwicklung des bei der Geburt noch nicht fertig gereiften Gehirns bestmöglich zu erreichen, setzt die Heidelberger Universitätskinderklinik während des Klinikaufenthalts des Kindes ein besonderes entwicklungsförderndes Betreuungskonzept erfolgreich um.
Die Arbeit des Frühchenvereins Heidelberg setzt dann ein, wenn die Familien aus der Klinik entlassen werden. Viele Eltern fühlen sich in dieser oft schwierigen und von Unsicherheiten geprägten Situation hilflos, brauchen aber Kraft, um ihr Kind bestmöglich in seiner Entwicklung zu unterstützen. „Das Frühchen“ e.V. hat hierzu vor einigen Jahren eine zweifache Frühchenmutter zur entwicklungsfördernden Neonatalbegleiterin ausbilden lassen. Sowohl die Ausbildung als auch die jetzige Arbeit wurde und wird durch Spenden und Mitgliedsbeiträgen des Vereins finanziert. Diese psycho-soziale Familienbetreuung wird vielfach und dankend in Anspruch genommen. Vereinsvorsitzender Heiko Wunderling: „Wir nutzen die Aufmerksamkeit am Weltfrühgeborenentag natürlich auch, um die Spendentrommel zu rühren, damit wir diese Dienstleistung auch weiterhin anbieten können.“ Und so können die Heidelberger und viele Frühcheneltern, die extra dafür die Stadt besuchen, vom Anbruch der Dunkelheit bis zum Morgengrauen das lila Schloss bewundern und fotografieren. Und wenn sie möchten, gerne auch spenden.

Spendenkonto: Das Frühchen e.V.,
Sparkasse Heidelberg,
IBAN: DE49672500200002210630,
BIC: SOLADES1HDB