Karlsruhe: TV Knielingen in eigener Halle eine Macht

TV Knielingen – TSV Birkenau 28:21 (15:9)

Karlsruhe-Knielingen. Auch beim dritten Heimspiel in Folge ging der TV Knielingen als Sieger vom Feld. Der TSV Birkenau wurde mit 28:21 (15:9) überraschend deutlich geschlagen.

Die Reinhold-Crocoll-Halle ist in der laufenden Saison für die Gastmannschaften scheinbar ein äußerst schwieriges Terrain. Dies bekam auch der TSV Birkenau zu spüren, der vor dem Spiel als Tabellendritter angereist war. Dieser hatte im gesamten Spiel nur einmal beim 1:2 die Nase vorn. Danach übernahmen die Knielinger das Regiment und zogen nach elf Spielminuten auf 7:3 weg. Diesen Vorsprung konnte die Mannschaft von Trainer Erkan Öz nicht nur halten, sondern auch noch ausbauen. Mit einem variablen Angriffsspiel stellte man die Abwehr der Gäste regelmäßig vor große Herausforderungen. Das zwischenzeitliche 13:7 (25.) sorgte bereits für Euphorie im Lager der Knielinger Fans, die sich die Überlegenheit ihrer Mannschaft wohl so nicht vorgestellten hatten. Gerade das Birkenauer Prunkstück, der Rückraum, wurde durch eine aggressive und sehr konzentrierte Abwehrarbeit des TVK an die Kette gelegt. Den Pausenstand von 15:9 quittierten die Zuschauer dementsprechend mit viel Applaus. Die klare Führung war aber vor allem der Tatsache geschuldet, dass man in der Defensive Bälle eroberte und zu Gegenstößen nutze. Allerdings zeigte sich in der Disziplin „Torchancennutzung“ noch viel Luft nach oben. Wenn die Knielinger hier noch konsequenter agiert hätten, wären die Birkenauer, die in allen Mannschaftsteilen viele Wünsche offen ließen, schon hier deutlicher unter die Räder gekommen.

Die Knielinger Hochphase dauerte bis Minute 36 als Sven Walther, Knielingens erfolgreichster Schütze (10 Tore) zum 19:10 per Strafwurf traf. Nun schlichen sich aber immer mehr Fehler ins Spiel der Hausherren ein, die den Blutdruck von Trainer Öz hörbar erhöhten. Die Birkenauer ließen sich nicht zweimal bitten und bestraften fast jeden Knielinger Fehler in Angriff und Abwehr mit Gegentoren. Bis zur 41. Spielminuten war man auf fünf Tore heran gekommen (20:15). Zudem nahmen die Gäste Knielingen’s Rückraumakteure in kurze Deckung, was zwischenzeitlich für Viernheimer Oberwasser sorgte. Mit dem 21:18 waren es nur noch drei Treffer Vorsprung für die Spieler in den gelb-schwarzen Trikots. Doch die Männer vor Keeper Florin Panazan wollten sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und hielten kämpferisch dagegen. Nun wurde erneut kein Ball verloren gegeben und Balleroberung war wieder Trumpf. Beispielhaft für viele ist hierfür eine Spielsituation aus Minute 52, in der der junge Simon Rabsch zunächst gefoult wurde, aber dennoch ins 1-gegen-1 gegen einen körperlich überlegenen Gegenspieler ging und zum viel umjubelten 24:19 traf. Fünf Minuten vor dem Ende des Spiels war man endgültig mit dem 25:20 auf die Siegerstraße eingebogen.

Trainer Erkan Öz zog danach seine Spielbilanz: „Bis zum 19:10 hatten wir eine ganz starke Balleroberung. Dann sind wir ins straucheln geraten und waren von der Rolle. Die Mannschaft hat sich aber aus diesem Loch wieder heraus gezogen und das Spiel gewonnen.“ Im Hinblick auf die kommenden Aufgaben, sowie mit Blick auf die bisherigen Auswärtsniederlagen, wünschte er sich dann von seiner Mannschaft: „Wir sollten diese Leistung auch mal Auswärts auf die Platte bringen, dann können wir auch da was bewegen. Aber auch wenn wir jetzt unsere ersten drei Heimspiele gewonnen haben, bleibt mein Saisonziel der Klassenerhalt.“ Die Knielinger haben also, auch nach diesem Heimsieg, weiter Bodenhaftung.

TV Knielingen: Florin Panazan (Tor), Felix Schucker (Tor), Patrick Estedt (1), Benedikt Hettich (2), Sorin Dinescu (2), Dennis Estedt (2/1), Julian Oberst (1), Sven Walther (10/4), Jochen Rabsch (5), Simon Rabsch (2), Tobias Stutz, Lukas Waldmann (3).