Ludwigshafen – Die Freiwillige Feuerwehr Ludwigshafen führte am Samstag, 24. September 2016, in einem stillgelegten Straßenbahntunnel, der im Bereich zwischen Hauptbahnhof und Danziger Platz verläuft, ihre Jahresübung durch.

Bei einer Tunnelparty, bei der sich viele Jugendliche aufhalten, kommt es zu einer Verpuffung mit anschließendem Brand. Laute Schreie hallen durch den Tunnel. Menschen krümmen sich vor Schmerzen. Viele sind geschockt und rufen um Hilfe. Einige haben schwere Verletzungen (z.B. Knochenbrüche). Andere können nichts mehr sagen, sie sind bewusstlos oder tot. Alle sind rußgeschwärzt, einige haben schwere Verbrennungen an Gesicht oder an Armen und Beinen.

Im dunklen Tunnel (Foto: Holger Knecht)
Im dunklen Tunnel (Foto: Holger Knecht)

Auf dieses Szenario trafen die Ludwigshafener Freiwilligen Feuerwehren am frühen Samstagmorgen. 120 Retter waren zum Schadensort geeilt: Feuerwehrangehörige aus Ludwigshafen-Stadtmitte, Ruchheim und Oppau, das Technische Hilfswerk, die Schnelleinsatzgruppe (SEG) San und die Polizei wurden in die Übungslage eingewiesen.

Mit einem Wagen, der auf den Schienen fährt, wurden Tragen und Material an die knapp 30 (Übungs-)Verletzten herangeführt. Viele lagen auf den Schienen, andere sprangen umher. Erste Maßnahme war die Rettung aus dem Gefahrenbereich. Die Menschen, realistisch geschminkt, wurden von der Feuerwehr aus der endlos wirkenden Tunnelröhre gerettet. Sie wurden über den Ausgang der Station HBF über Treppen ins Freie gebracht und zu einer Verletztenablage transportiert. Dort übernahmen Helfer der Schnelleinsatzgruppe die medizinische Versorgung.

Übergabe eines Verletzten (Foto: Holger Knecht)
Übergabe eines Verletzten (Foto: Holger Knecht)

 

Das Szenario ist realistisch, bestätigte Dirk Hamann von der Freiwilligen Feuerwehr LU-Stadtmitte, der die Übung geplant hat. Auch ein an der Übung beteiligter Mitarbeiter der RNV sagte, dass sich in den Tunnelsystemen öfter Unberechtigte aufhalten. Es kann jederzeit solch ein Schadensfall eintreten, von Unfällen mit Schienenfahrzeugen im unterirdischen Bereich mal abgesehen.

Sechs Beobachter der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen notierten ihre gewonnenen Eindrücke, welche nach der Übung ausgewertet und besprochen werden.