Kaiserslautern: 1. FC Kaiserslautern: Aufstiegskandidat oder Tabellenmittelfeld?

Potenzial

Gastbeitrag Betze
1. FC Kaiserslautern: Aufstiegskandidat oder Tabellenmittelfeld? (Foto: Thomas Hilmes / http://www.der-betze-brennt.de (CC BY-SA 3.0 DE))

Kaiserslautern – Mit zwei Unentschieden und einer Niederlage hat der 1. FC Kaiserslautern alles andere als einen Traumstart in die neue Zweitligasaison hingelegt, dennoch haben die roten Teufel das Potenzial am Ende der Saison 2016/17 im oberen Tabellendrittel zu landen, dies liegt insbesondere daran, dass man sich im Sommer mit namenhaften Spielern verstärkt hat.

Die Fans des 1. FC Kaiserslautern haben in den vergangenen Wochen und Monaten viele Höhen und Tiefen erlebt. In der Sommerpause hat sich einiges verändert beim 1. FCK. Mit Tayfun Korkut hat man nicht nur einen neuen Trainer erhalten, auch in Sachen Kader gab es zahlreiche Zu- und Abgänge.

Lautern sichert sich namenhafte Profis

Insgesamt 16 Spieler wurden in der abgelaufenen Sommer-Transferperiode verpflichtet, mit Jan-Ole Sievers, Nils Seufert und Nicklas Shipnoski gab es jedoch auch drei Spieler, die den Sprung aus dem Nachwuchsbereich zu den Profis geschafft haben. Unter den Neuzugängen befinden sich aber namenhafte Spieler, gestandene Bundesligaprofis und Nationalspieler.

Die beiden Königstransfers heißen sicherlich Zoltan Stieber (Hamburger SV) und Christoph Moritz (1. FSV Mainz 05). Beide haben in der vergangenen Saison in der Fußball-Bundesliga gespielt und beide haben jeweils 250.000 Euro Ablöse gekostet. Stieber war im Juni/Juli sogar mit der ungarischen Nationalmannschaft bei der EURO 2016 in Frankreich unterwegs. Die beiden Ende 20er sollen der jungen Mannschaft die nötige Erfahrung geben, die man zweifelsohne benötigt, wenn man in der 2. Liga bis zum Schluss oben mitspielen möchte, und genau das ist der Anspruch in Kaiserslautern. Es wird spannend zu sehen, ob die beiden ihre Führungsrolle von Anfang an so ausleben können wie sich das die Verantwortlichen vorgestellt haben.

Gastbeitrag Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern: Aufstiegskandidat oder Tabellenmittelfeld? (Foto: Chensiyuan / Wikipedia (CC BY-SA 4.0)

Neben Stieber und Moritz konnte man jedoch auch für „kleines Geld“, um genau zu sein ablösefrei, den einen oder anderen klangvollen Spieler verpflichten. Hierzu zählen z.B. Mensur Mujdza (SC Freiburg) oder Jacques Zoua (GFC Ajaccio). Auch die Leihgeschäfte von Sebastian Kerk (SC Freiburg) und Ewerton (Sporting Lissabon) haben in der zweiten Liga für Aufsehen gesorgt.

Aber nicht nur in Sachen Neuzugängen gab es viel Bewegung, insgesamt haben auch 17 Spieler den Verein diesen Sommer vorzeitig verlassen, darunter auch viele Leistungsträger. Immerhin haben diese Verkäufe entsprechende Erträge in die Vereinskassen gespült. Allen voran der Verkauf von EM-Star Jón Dadi Bödvarsson hat sich finanziell gelohnt. Der 24-jährige Isländer ist in die zweite englische Liga zu den Wolverhampton Wanderers gewechselt. Knapp 3,5 Millionen Euro hat Lautern für den Stürmer kassiert. Die Transfers von Jean Zimmer (VfB Stuttgart) und Marius Müller (RB Leipzig) mit jeweils rd. 2 Millionen Euro waren sicherlich ebenfalls finanziell attraktiv, sportlich reißen die Weggänge jedoch eine Lücke.

Die größte Herausforderung für Trainer Tayfun Korkut wird es sein, aus den zahlreichen Transfers und Abgängen erneut eine Mannschaft zu formen.
Sportdirektor Uwe Stöver hofft auf einen einstelligen Tabellenplatz

Bei den Fans haben die vielen namenhaften Spieler große Erwartungen ausgelöst. Offiziell gibt es zwar kein echtes Saisonziel, doch FCK-Sportdirektor Uwe Stöver hat zuletzt betont, dass man mindestens einen einstelligen Tabellenplatz erreichen möchte: „Es sollte auf jeden Fall ein einstelliger Tabellenplatz werden mit Perspektive in Richtung erstes Drittel.“

Auch wenn ein gewisser Aufschwung in Kaiserlautern zu spüren ist, bei den Wettanbietern gehören die roten Teufel nicht zum engeren Favoritenkreis in Sachen Aufstieg. Bei BetStars erhält Kaiserslautern eine Quote von 34, sollte man am Ende der Spielzeit einen der ersten drei Ränge belegen. Zum Vergleich, die beiden Topfavoriten Hannover 96 und der VfB Stuttgart erhalten eine 3,5 bzw. 3,75.

Stöver weiß jedoch auch, dass die Trainer und vor allem die Mannschaft noch mehr Zeit benötigen. Der Start in die neue Saison hat dies ebenfalls unterstrichen: “Das lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber es entspricht dem, was wir in dieser Zeit auf den Platz gebracht haben. Es war mehr drin.“

Besonders ärgerlich neben den zwei Remis und der 0:4-Klatsche gegen Hannover 96 in der 2. Bundesliga ist vor allem das Aus in der 1. Runde des DFB-Pokals. Hier musste man sich auswärts beim Drittligisten Hallescher FC mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben und das, obwohl man zwischenzeitlich zwei Mal in Führung ging.
Schwieriges Programm im Herbst

Auch wenn der Start in die neue Zweitligasaison nicht nach Maß verlaufen ist, blickt man in Lautern bereits in die Zukunft und die hat es durchaus in sich. In den kommenden Wochen stehen Tayfun Korkut und seinem Team einige Herausforderungen bevor.

Im Herbst trifft man unter anderem auf den Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart und auch die Duelle gegen Dynamo Dresden und den 1. FC Heidenheim werden alles andere als Selbstläufer. Immerhin, der Spielplan meint es gut mit dem FCK. Drei der kommenden fünf Spiele wird man im heimischen Fritz-Walter-Stadion absolvieren. Mit rd. 50.000 Fans im Rücken spielt es sich deutlich einfacher als auswärts. Die Stimmung auf dem Betzenberg ist legendär und auch wenn es sportlich derzeit nicht wirklich rund läuft, können die Lauterer auf die Unterstützung der eigenen Anhänger bauen. Dies unterscheidet den FCK von vielen anderen Klubs in Deutschland.