Mainz: Schaufenster der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Rheinhessen

Berufsinformationsmesse 2016

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BIM: Schaufenster der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Rheinhessen (Foto: IHK Rheinhessen)

Mainz – In zentraler Lage der Landeshauptstadt Mainz präsentiert sich in der Rheingoldhalle die BIM Rheinhessen 2016 – die größte Berufsinformationsmesse in der Region.

Vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels richten sich die Anstrengungen der Wirtschaft und der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik vor allem auf eine verbesserte Berufswahlorientierung. Schülerinnen und Schüler sollen noch zielgerichteter auf ihre Berufswahl vorbereitet werden. Dazu trägt die Berufsinformationsmesse BIM Rheinhessen bei, die am 9. und 10. September 2016 stattfindet. Veranstalter sind die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, die Handwerkskammer Rheinhessen und die mainzplus CITYMARKETING GmbH. Für die Unternehmen geht es darum, frühzeitig ausbildungsbereite und fachlich passende Bewerber zu finden und für den Betrieb zu interessieren.

Der Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen, Günter Jertz, erinnert daran, dass bei der BIM 2015 mehr als 7.000 Besucher gezählt wurden. Nicht zuletzt dieser Erfolg sorgte in diesem Jahr für ein Ausstellerplus: 117 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen einen Einblick in ihr Aus- und Weiterbildungsangebot sowie in ihre Studienmöglichkeiten. Jertz schildert: „Die Veranstalter und die Aussteller reagieren auf große Nachfrage aus den Schulen und unterbreiten den jungen Besuchern ein großes Angebot an vertiefender Information. Die mehr als 200 Workshops zu 42 Themen rund um Aus- und Weiterbildung sowie Studium decken auch viele neue Bereiche ab. Dadurch erschließen sich nicht nur bessere Kontaktmöglichkeiten zwischen Betrieben und potenziellen Bewerbern. Die BIM wird so auch zum Schaufenster der rheinhessischen Unternehmen und ihrer Leistungsstärke in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.“

Erstmals präsentieren sich an einem eigenen Stand sechs rheinhessische Institutionen im Zuge der Initiative „Inklusion gelingt!“: Sie möchten damit vor allem solche Betriebe ansprechen, die bisher aus den unterschiedlichsten Gründen noch keine Menschen mit Behinderung ausgebildet oder beschäftigt haben. Ziel ist es, Betriebe bei der Schaffung inklusiver Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen zu unterstützen und ihnen Lösungen aufzuzeigen, wie Inklusion in der Praxis gelingen kann. Auch Schüler und Eltern erhalten umfassend Beratung zu den Möglichkeiten und Umsetzung der Ausbildung.

Ebenfalls neu ist ein Angebot für Lehrer am Freitag, 9. September. Experten der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Mainz gestalten den Workshop „Ökonomische Bildung in Schulen“. Dabei geht es um Vermittlung von Wirtschaftswissen im Unterricht. Premiere auch für Workshops für „Studienaussteiger“, die an beiden Messetagen auf dem Programm stehen.

Eine weitere Neuerung sind geführte Messerundgänge, die ab 8.30 Uhr zu jeder Stunde kostenlos angeboten werden. Während des Parcours gibt es Erläuterungen unter anderem zu den BIM-Schwerpunktthemen „Gastro-Basar“, „Hochschulpark“ oder der „Technik-Meile“.

Mit dem Messekonzept reagieren die Veranstalter von der IHK, mainzplus CITYMARKETING GmbH und Handwerkskammer im Verbund mit dem Ministerium für Bildung sowie der Agentur für Arbeit Mainz auf den Wandel, der den Ausbildungsmarkt deutlich prägt. Seit 2010 führen zunehmend geburtenschwache Jahrgänge zu einem Mangel an Ausbildungsplatzbewerbern. Die Unternehmen, die sich um geeignete Nachwuchskräfte bemühen wollten, sollten sich bereits heute einen Ruf als guter Ausbildungsbetrieb erwerben, nach dem Motto: Wer heute ausbildet, hat morgen Fachkräfte.

„Begeistern durch Überzeugen“ ist das Motto der Handwerkskammer Rheinhessen. Hauptgeschäftsführerin Anja Obermann verspricht den BIM-Besuchern ein Messeerlebnis: „Auch in diesem Jahr bieten wir mit unserem Handwerkerdorf auf dem Jockel-Fuchs-Platz Handwerk zum Anfassen, bei dem ein erstes Ausprobieren des eigenen Geschicks möglich ist. Für die zukünftigen Auszubildenden ist es zudem eine ideale Gelegenheit, direkt mit potentiellen Arbeitgebern und unseren Ausbildungsberatern ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr bieten wir darüber hinaus auch für Studienabbrecher und Abiturienten eine geführte Messebesichtigung sowie einen Bewerbungscheck an.“

August Moderer, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH, kennt die hohe Bedeutung der Veranstaltung für Stadt und Region: „Die BIM Rheinhessen hat auch im letzten Jahr gezeigt, dass sie viele junge Menschen bei der schwierigen Entscheidung der Berufswahl unterstützen kann. Die ausgiebige Information über Berufsfelder und Ausbildungsmöglichkeiten ist ein erster wichtiger Schritt zur Findung des Wunschberufes. Die Rheingoldhalle, wo die Messe nun bereits zum zweiten Mal stattfindet, stellt dabei ein adäquates Umfeld und eine interaktive Plattform zum gegenseitigen Austausch dar. Auch die vielen Aussteller profitieren durch die BIM bei ihrer Suche nach Fachpersonal und potenziellen Arbeitnehmern.“

Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mainz, sagt mit Blick auf den regionalen Ausbildungsmarkt: „60 Prozent der Realschüler gehen nach dem Schulabschluss auf weiterbildende Schulen und 60 Prozent der Gymnasiasten studieren. Wir müssen uns fragen, warum die duale Ausbildung bei der Frage, wie es nach der Schule weitergeht, vergleichsweise wenig gewählt wird, denn die fast 400 spannenden Ausbildungsberufe bieten attraktive Einstiegs- und Karrierechancen. Die BIM Rheinhessen leistet einen wichtigen Beitrag, um diese vielfältigen Chancen der dualen Ausbildung sicht- und erfahrbar zu machen.“

Berufsinformationsmesse BIM Rheinhessen 2016

Vorbereitung in der Schule
Speziell geschulte Lehrer – sogenannte Berufswahlkoordinatoren – bereiten in ihrem Unterricht die Schülerinnen und Schüler auf den Besuch der Messe vor. Dabei werden die Jugendlichen nicht nur über die Vielzahl der Berufswahlmöglichkeiten und über die Berufsinformationsmesse informiert. Die Schüler erhalten auch die Aufgabe, den Messe- und Workshop-Besuch samt ihren persönlichen Erfahrungen zu dokumentieren. Damit können sie ihre Erkenntnisse nach der Messe im Unterricht auswerten.

Workshops informieren gezielt über Berufsfelder
Eine tragende Säule im neuen BIM-Konzept sind die Workshops zu den einzelnen Berufsfeldern, die während der zwei Messetage in der Rheingoldhalle stattfinden. In der Regel bieten die ausstellenden Unternehmen diese Workshops an. Dabei stellen Ausbildungsleiter die Berufsfelder und Berufsbilder anhand von praktischen Beispielen dar. In den Workshops werden auch die Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten aufgezeigt. Hier vertiefen die jungen Messebesucher Informationen, die sie im Unterricht und an den Messeständen erhalten haben.

Berufsfelder erleichtern Orientierung
Alle 350 dualen Ausbildungsberufe sind in neun farblich gekennzeichnete Berufsfelder zusammengefasst. Die Inhalte und Anforderungen der Berufsfelder werden den Schülerinnen und Schülern im berufsbildenden Unterricht dargelegt. So können die Jugendlichen ihre Fähigkeiten und Wünsche besser einordnen und sich bei der BIM Rheinhessen noch gezielter über passende Berufsbilder informieren. Sie müssen nur dem Farbleitsystem folgen, das die Berufsfelder ihrer Wahl an den Messeständen ausweist. So gelangen sie zu den Betrieben, die vielleicht einmal ihr künftiger Ausbilder sind. Dieses Farbleitsystem wird über die BIM Rheinhessen hinaus in allen Informationssystemen verwendet, die in unserer Region die Berufswahlorientierung unterstützen.

BIM Rheinhessen: Eltern ausdrücklich erwünscht!
An den Ständen der 117 Unternehmen und Institutionen stehen Auszubildende und die Praktiker aus dem betrieblichen Alltag als Ansprechpartner zur Verfügung – nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für deren Eltern oder andere Verwandte, die den Jugendlichen bei der Berufswahl zur Seite stehen. So gibt es auch am BIM-Samstag ein „Informationscafé für Eltern“, in dem Eltern Informationen und Tipps einholen können, wie Sie ihr Kind im Berufsorientierungsprozess bestmöglich unterstützen können. Ausdrücklich auch an diese Ratgeber richtet sich die BIM Rheinhessen, damit sie sich aus erster Hand informieren können und vielleicht den entscheidenden Tipp geben für die Zukunft ihrer Kinder.