Kaiserslautern: Kleine Menschen werden leicht übersehen – Deshalb: Gib Acht – Schulanfänger!

Kaiserslautern, Westpfalz – Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu. In wenigen Tagen beginnt das neue Schuljahr und somit für viele Kinder ein neuer Lebensabschnitt. Gerade für die Schulanfänger ist vieles neu und aufregend – das kann in besonderem Maße für den Straßenverkehr gelten.

Das zeigt sich unter anderem an den Unfallzahlen: In der Westpfalz gab es im vergangenen Jahr 125 Unfälle, an denen Kinder beteiligt waren. Dabei wurden 118 Kinder verletzt, 16 von ihnen schwer.

Zwar werden in der Statistik nur acht dieser Unfälle direkt dem Schulweg zugeordnet, allerdings zeigt die Statistik auch, dass die klassischen Uhrzeiten vor Schulbeginn (zwischen 6 und 9 Uhr) und nach Schulende (zwischen 12 und 15) zu den Hauptzeiten bei den Kinderunfällen gehören.

Was die Statistik auch preisgibt: Am häufigsten verunglücken Kinder als Mitfahrer in Fahrzeugen (71 – das sind 60,2 Prozent!), deutlich seltener als Fußgänger (20) oder Radfahrer (20)

Das bedeutet:

Die Kids sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer - Die Erwachsenen sind in der Pflicht
Die Kids sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer – Die Erwachsenen sind in der Pflicht

Es sind nicht unsere Kleinsten, die Sorge dafür tragen müssen, dass sich die Zahl der Unfälle in Zukunft verringert! Nur wir Erwachsenen können dazu beitragen, dass wir in den kommenden Jahren weniger verletzte oder gar getötete Kinder im Straßenverkehr beklagen müssen.

Es ist nun einmal so, dass unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer aufgrund ihrer Körpergröße einfach einen schlechteren Überblick über das Verkehrsgeschehen haben, und zudem ihr Blickfeld um rund 30 Prozent eingeschränkter ist, als das eines Erwachsenen.

Gefahrene Geschwindigkeiten, Entfernungen und wahrgenommene Geräusche können von Kindern nicht sicher eingeschätzt werden. Zudem reagieren sie oft impulsiv, spontan und unvorhersehbar.

Deshalb der Appell an alle „Großen“: Seien Sie immer bremsbereit und verringern Sie Ihre Geschwindigkeit deutlich, sobald Sie Kinder am Straßenrand sehen! Denken Sie immer daran: Wir, die Erwachsenen, sind das Vorbild für die Kleinen!

So, wie wir Erwachsenen es vormachen, machen es die Kids nach. Und nur durch unser richtiges Verhalten lernen auch die Kleinen das richtige und sichere Verhalten im Straßenverkehr.

Dies gilt auch und im Besonderen für die Gefahren auf dem Schulweg. Aus diesem Grund hier ein paar Tipps, wie Ihr „I-Dötzchen“ sicher zur Schule und auch wieder nach Hause kommt:

Der Schulweg zu Fuß

Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Wählen Sie diesen so, dass die Straße möglichst selten überquert werden muss. Üben Sie mit dem Kind rechtzeitig das Begehen des Weges und besprechen Sie die Gefahrenstellen.

Der Schulweg mit dem Fahrrad

Schulanfänger sollten nicht alleine mit dem Fahrrad zur Schule fahren, da sie in diesem Alter noch nicht in der Lage sind, ein Fahrrad sicher zu beherrschen und sich gleichzeitig auf den Straßenverkehr zu konzentrieren. Meist sorgt erst der sogenannte „Fahrradführerschein“ für das Erlernen der wichtigsten

Verkehrs- und Verhaltensregeln.

Der Schulweg mit dem Schulbus

Die Statistik: Verunglückte Kinder
Die Statistik: Verunglückte Kinder

Üben Sie das Busfahren mit Ihrem Kind. Zeigen Sie ihm den Weg von und zur Bushaltestelle. Erklären Sie ihm, wie es sich beim Ein- und Aussteigen und auch während der Fahrt verhalten soll. Und: Denken Sie selbst auch daran, sich beim Annähern an einen Schulbus richtig zu verhalten! Das heißt: Nähert sich ein Bus der Haltestelle mit eingeschalteter Warnblinkanlage, darf dieser nicht überholt werden. Hält ein Bus an der Haltestelle mit eingeschalteter Warnblinkanlage, darf nur mit Schrittgeschwindigkeit (3-7 km/h) an ihm vorbeigefahren werden!

Der Schulweg mit dem Auto

Denken Sie an die Pflicht (!), alle Kinder im Auto mit einem geeigneten und zugelassenen Rückhaltesystem/Kindersitz zu sichern. Niemals mit der Schultasche auf dem Rücken ins Auto setzen! Und bedenken Sie – auch wenn viele es nicht gerne hören:

Eltern können den Schulweg noch gefährlicher machen!

Sie bringen Schüler in Gefahr, Anwohner zur Weißglut und Lehrer zur Verzweiflung: Eltern, die auf den letzten Drücker den Junior mit dem Auto zur Schule bringen, in Zufahrten oder in zweiter Reihe halten oder sogar den Rettungsweg oder die ganze Fahrbahn blockieren. Die sogenannten Elterntaxis schaffen gerade vor Schulen eine unübersichtliche Verkehrssituation und erhöhen damit erheblich das Unfallrisiko! Übrigens: Nicht selten werden bei Geschwindigkeitskontrollen im Zufahrtsbereich von Schulen und Kindergärten genau die Eltern „geblitzt“, die sich bei Elternabenden über die Verkehrssituation an „ihrer“ Schule oder Kita beschweren…

Mehr zum Thema Schülersicherheit finden Sie unter www.polizei.rlp.de/„Sicher im Verkehr“. Wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern einen guten Start in ein hoffentlich erfolgreiches und vor allem unfallfreies Schuljahr! Ihre Polizei in der Westpfalz