Mannheim – Schocknachricht für alle Poser und diejenigen, die es werden wollen: Wer mit der Luxuslimousine auf den Mannheimer Straßen mit lauten Motoren und dröhnender Musik beim Posen erwischt wird, muss damit rechnen, dass seine „Karre“ eingezogen wird. Für die hartnäckigen Fälle greift die Polizei zu rigorosen Maßnahmen.

Das System ist mehrstufig aufgebaut:

Beim einfachen Verstoß bleibt es bei einer Ermahnung, die vom Polizeibeamten (je nach Musikgeschmack) mit „Geile Mucke“ kommentiert wird.

Wenn der Polizist einen schlechten Tag hat, kontrolliert er auch den Verbandskasten. Meistens werden Verbandskästen aus Platzgründen nicht im Fahrzeug mitgeführt (die Technik mit den großen Subwoofern fordert ihren Tribut). Dann kostet es richtig Geld.

Für die ganz Hartnäckigen wird es richtig übel: die Polizei zieht das Auto aus dem Verkehr. Doch nicht genug: die Mercedes oder BMW werden abgeschleppt und unter den Augen des Besitzers umgerüstet. Die Protzautos bekommen ein Blaulicht, werden umlackiert und verrichten ab sofort ihren Dienst bei der Autobahnpolizei.

Noch lacht er - in 5 Jahren wird dieses Bild von den städtischen Straßen verschwunden sein
Noch lacht er – in 5 Jahren wird dieses Bild von den städtischen Straßen verschwunden sein

Ein Polizeibeamter, der anonym bleiben möchte (wir haben das Gespräch aufgezeichnet), sagt uns:

„Wir von der Polizei mussten bisher mit schwachmotorisierten Fahrzeugen Dienst tun. Gerade auf der Autobahn mussten wir Verfolgungsjagden abbrechen. Durch die Erweiterung unseres Fuhrparks mit hochmotorisierten PKW sind wir nun auch oberhalb der 200 km/h einsatzfähig.“

Auch die Stadt Mannheim hat Bedarf angemeldet. Aus Geldgründen muss der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) in der Innenstadt Fahrrad fahren, während die Poser den städtischen Mitarbeitern mit einer lässigen Armbewegung ihre Sympathie zeigen, natürlich jenseits der 120 Dezibel.

„Wir haben es satt. Bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad in der Innenstadt unterwegs. Besonders im Herbst und Winter ist es eine Tortour.“,

so ein Mitarbeiter. Er begrüßt die Initiative von Stadt und Polizei. Die Fahrzeuge sollen mit dem Schlüssel 1:3 zwischen den Behörden verteilt werden.

Der Berufsverband der Posenden Autofahrer hat erbitterten Widerstand angekündigt und will gerichtlich dagegen vorgehen.

Hier ist die offizielle Meldung:

Mannheim: Stadt und Polizei gehen gemeinsam gegen „Poser“ vor