Heidelberg: Olympia in Brasilien – Brasilianer in Heidelberg

Zoo Heidelberg unterstützt Wiederansiedlungsprojekt des brasilianischen Staates

Goldgelbes Löwenäffchen im Zoo Heidelberg (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)
Goldgelbes Löwenäffchen im Zoo Heidelberg (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

Heidelberg – Mit ihrem gelborangenen Fell sind die Goldgelben Löwenäffchen ein leuchtender Hingucker im Zoo Heidelberg. Ihren Namen verdanken sie der prächtigen, goldfarbenen Mähne, die das feingliedrige Gesicht umrahmt. Gerade mal 600 g schwer sind sie die größten Vertreter der Krallenaffen, die wirkliche Zwerge der Primatenfamilie darstellen.

Ihre Heimat liegt im Land der diesjährigen Olympischen Spiele, in den letzten Resten des brasilianischen Küstenregenwaldes. Die Löwenaffen zählen zu den Botschaftern des Naturschutzes, denn der atlantische Küstenregenwald gilt als einer der artenreichsten und am stärksten bedrohten Lebensräume unseres Planeten. Anfang der 80er Jahre wäre diese Primatenart fast komplett ausgerottet worden. Nur durch die Wiederansiedlung von im Zoo geborenen Tieren konnten die Löwenäffchen gerettet werden. So sind die Goldgelben Löwenäffchen ein berühmtes und erfolgreiches Beispiel dafür, wie die Zoos zum Überleben von Tierarten im Freiland beitragen.

Alle Löwenäffchen auf der Welt gehören dem brasilianischen Staat – auch die in Heidelberg lebenden zwei Männchen und das Weibchen. Die Tiere werden von der brasilianischen Naturschutzbehörde an ausgewählte zoologische Gärten verliehen. Die kleinen Primaten gehören zu den ersten Tieren, bei denen die Wiederansiedlung zoogeborener Tiere in freier Wildbahn erprobt wurde. Das dabei gewonnene Wissen ist heute die Basis für Wiederansiedlungsprojekte unterschiedlichster Tierarten auf der ganzen Welt.

Goldgelbes Löwenäffchen im Zoo Heidelberg (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)
Goldgelbes Löwenäffchen im Zoo Heidelberg (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

Nachdem die ersten Ansiedlungen von zoogeborenen Krallenäffchen wenig erfolgreich verliefen, da sich die Löwenäffchen in ihrer ungewohnten neuen Heimat nicht zurechtfanden, werden die Tiere inzwischen vor ihrer Auswilderung intensiv auf die Freiheit vorbereitet. In speziellen Gehegen wird bereits im Vorfeld ein wenig Regenwald simuliert, indem beweglich aufgehängte Äste statt starrer Kletterstangen eingesetzt werden. Durch die Vergesellschaftung mit anderen Tierarten und viel natürlicher Vegetation können sich die Tiere bereits in der Zoowelt auf die Herausforderungen vorbereiten, die im Regenwald auf sie warten.

Mittlerweile kann das Projekt bereits gute Erfolge verzeichnen, die sich zwar nicht in olympischem Gold widerspiegeln, dies aber sicher verdient hätten. Im Rahmen der Wiederansiedlung vieler zoogeborener Löwenäffchen sind bereits neue Populationen in Brasilien entstanden.