Baden-Württemberg: Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen steigt weiter sehr stark

121.280 Personen erhalten 2015 Leistungen in Baden‑Württemberg

Stuttgart – Am Jahresende 2015 wurden nach Feststellung des Statistischen Landesamtes in Baden‑Württemberg 121.280 Personen mit Regelleistungen zur Deckung des laufenden Lebensunterhaltes nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) unterstützt. Damit ist die Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen erneut stark gestiegen, und zwar auf über das Dreifache (+214,8 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2014 mit 38.531. Damit lag die Zahl der Empfänger zum ersten Mal über dem Stand des Jahres 1994 mit 64.632 Personen.

Über zwei Drittel der Hilfeempfänger waren Männer (68,8 Prozent). Mehr als ein Viertel der Unterstützten (28,8 Prozent) war Ende 2015 noch minderjährig. Weit über die Hälfte (59,5 Prozent) war zwischen 18 und unter 40 Jahren alt, 11,2 Prozent zwischen 40 und unter 65 Jahren und nur 0,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter aller Empfänger von Regelleistungen lag bei rund 24 Jahren.

Mehr als vier Fünftel der Leistungsempfänger (81,7 Prozent) bezogen die Hilfe weniger als ein Jahr, über die Hälfte (52,2 Prozent) weniger als 3 Monate und 19,8 Prozent sogar weniger als einen Monat. Zwischen einem und drei Jahren bezogen 14,9 Prozent der Empfänger die Leistung und 3,4 Prozent seit mehr als drei Jahren. Die durchschnittliche Dauer des Leistungsbezugs lag bei 7,6 Monaten. Die meisten Empfänger von Regelleistungen nach dem AsylbLG (65,9 Prozent bzw. 79.870 Personen) waren in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt- und Landkreise bzw. der Kommunen untergebracht und 13,2 Prozent (15.984) dezentral. 21 Prozent (25.426) lebten zum Stichtag in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes.

Die Leistungsberechtigten lebten in 74.515 Haushalten was gegenüber 2014 mehr als eine Verdreifachung bedeutete (+212,4 Prozent). In zwei Drittel der Fälle (65,8 Prozent) handelte es sich dabei um allein stehende Männer, nur 7,5 Prozent waren allein stehende Frauen. Weitere 15,6 Prozent dieser Haushalte waren Ehepaare mit und ohne Kinder. 11,1 Prozent entfielen auf einzelne Personen mit Kindern sowie sonstige Haushalte.

Nahezu zwei Drittel der 121.280 hier gemeldeten und unterstützten Flüchtlinge kamen dabei aus einem asiatischen Land (62,5 Prozent), gefolgt von Asylsuchenden aus europäischen (21,3 Prozent) und afrikanischen Ländern (14,7 Prozent).