Deutsche Post verkauft ihr Fernbusgeschäft: Postbus wird zu Flixbus

Bonn – Die Deutsche Post zieht sich aus dem Fernbusmarkt zurück und verkauft ihr entsprechendes Geschäft an die FlixMobility GmbH, die unter der Marke Flixbus ihre Beförderungsleistungen anbietet. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird die FlixMobility GmbH insbesondere Linien- und Haltestellengenehmigungen, IT-Lizenzen und Kooperationsverträge übernehmen. Zugleich wurde eine Marketing- und Vertriebskooperation unterzeichnet. Zum Kaufpreis haben beide Unternehmen Vertraulichkeit vereinbart. Das Tochterunternehmen Deutsche Post Mobility GmbH bleibt weiterhin Teil der Deutsche Post DHL Group und fokussiert sich zukünftig noch stärker auf das Geschäftsfeld Post Reisen.

Zu den Gründen für den Verkauf sagt Joachim Wessels, Geschäftsführer der Deutsche Post Mobility GmbH: „Nach unserem Eintritt in den liberalisierten Fernbusmarkt im Oktober 2013 haben wir es geschafft, innerhalb kurzer Zeit mit dem Postbus anerkannter Qualitätsführer in einem stark wachsenden Markt zu werden. Allerdings haben sich unsere Erwartungen an die Wirtschaftlichkeit dieser Dienstleistung nicht ausreichend erfüllt.“

Der Postbus hatte von Anfang an auf hohe Sicherheitsstandards wie 3-Punkt-Gurte und neueste Fahrzeugtechnik sowie auf hohe Bequemlichkeit durch große Beinfreiheit und verstellbare Sitze gesetzt. Mit innovativen Angeboten wie dem aus der Luftfahrt bekannten Media Center mit aktuellem Unterhaltungsangebot und einem gleichzeitig schnellen und kostenfreien WLAN hat der Postbus Standards im Fernbusmarkt gesetzt. Folgerichtig erreichte der Postbus bei der Kundenzufriedenheit Werte von über 90 Prozent im Bereich „zufrieden“ bzw. „sehr zufrieden“ und ging als Sieger aus zahlreichen Qualitätstests hervor, zuletzt im März 2016 beim Fernbustest des Deutschen Instituts für Service-Qualität.

Im Rahmen der vereinbarten Marketing- und Vertriebskooperation werden zukünftig u.a. bundesweit über 5.000 der Post-Partnerfilialen Gutscheine für Flixbus-Tickets zu besonderen Konditionen anbieten. Die starke Online-Präsenz von Flixbus soll im Gegenzug zur gezielten Bewerbung ausgewählter Postprodukte genutzt werden.

Bis zum 31. Oktober 2016 fahren alle Postbuslinien weiterhin in der gewohnten besten Qualität und Zuverlässigkeit. Alle vorliegenden und bis dahin getätigten Buchungen werden sorgfältig erfüllt. Bis zu diesem Datum können alle Verbindungen wie gewohnt über  die Buchungsplattform und alle übrigen Kanäle gebucht werden. Danach werden die Linien in das Flixbus-Netz überführt. Für Buchungen ab dem 1. November werden die Kunden automatisch in das Buchungssystem von Flixbus weitergeleitet. Eine Ausnahme sind die Zubringerlinien zum Münchner Flughafen, die in Kooperation mit der Lufthansa noch bis zum 14. Dezember 2016 für die deutschen Destinationen und bis zum 11. Februar 2017 für Fahrten von und nach Innsbruck und Salzburg durch den Postbus bedient werden. Danach werden auch diese Verbindungen in das Flixbus-Netz überführt. Durch den Verkauf an Flixbus können die Postbus-Kunden zukünftig das größte deutsche und europäische Fernbusnetz nutzen.