Kaiserslautern – Der Startschuss für die erste konkrete Ansiedelung im IG Nord II ist gefallen.

Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel beglückwünschte die Firma Xi`an Typical Europe GmbH am Donnerstagmittag im Rahmen des ersten Spatenstichs auf dem 9.500 qm² großen Grundstück. Das Unternehmen investiert 4 Millionen Euro um künftig 3.500 qm an Produktions- und Verwaltungsflächen zur Verfügung zu haben.

„Wir freuen uns sehr, dass die Baumaßnahmen jetzt beginnen. Der größte chinesische Hersteller von Industrienähmaschinen vertraut auf  innovative Entwicklungen aus deutscher Hand. Das ist sehr erfreulich, da kann man stolz drauf sein“,

so Weichel.

Sein Dank galt vor allem Herrn Holger Labes als Geschäftsführer des Unternehmens. Er sei kein „Nähmaschineningenieur“, habe es aber sozusagen als Quereinsteiger geschafft, das Unternehmen weiter zu entwickeln. Derzeit sind bei Typical 35 Mitarbeiter beschäftigt, weitere Einstellungen sind geplant. Mit 6 Azubis beträgt die Ausbildungsquote mehr als 10% und liegt damit über dem Durchschnitt in der Industrie. Nun also der nächste Schritt, eine eigene Immobilie und gleichzeitig eine Option auf ein benachbartes Grundstück mit noch einmal 10.000 qm² und der Zielsetzung stetigen Wachstums.

Die Zusammenarbeit aller am Prozess beteiligten Akteure sei sehr gut gelaufen, die Baugenehmigung zügig erteilt worden.

„Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma, den Akteuren innerhalb der Verwaltung, dem Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz und den beteiligten Unternehmen wie dem Architekturbüro Fiebiger ganz herzlichen Dank.  Mit Pfaff, Typical und Chee Siang ist ein kleines chinesisches Zentrum in KL entstanden, Stichwort Nähmaschinen Cluster“,

erklärte der Oberbürgermeister. Kaiserslautern als Kompetenzstandort biete neben dem umfangreichen Know-How in Sachen Nähtechnik eine hervorragende technische Infrastruktur mit Hochschulen und Instituten.

„Es gelingt hier, an die alte Nähmaschinentradition des Raumes Kaiserslautern-Pirmasens anzuknüpfen, nur auf völlig neuem, höchstem technologischem Niveau“,

informierte Weichel. So wurde etwa die Premium-Nähmaschinenserie Vetron hier entwickelt und an den Markt gebracht. Neue Maschinen werden als Prototypen in Kaiserslautern entwickelt und mit Unterstützung der Entwickler aus Kaiserslautern in China produziert.

„Ich freue mich über drei weitere Ansiedelungen in diesem Jahr – damit sind bereits 40% des neuen IG Nord II belegt“.

An der Ansiedlung von Typical als erstes Unternehmen im IG Nord ist auch das Land Rheinland-Pfalz beteiligt, da es die Erschließung der Gewerbeflächen miterheblichen finanziellen Mitteln begleitet hat. Für die Erweiterung des interkommunalen Industriegebiets IG-Nord in Kaiserlautern / Am Hühnerbusch in Rodenbach wurden umfangreiche Mittel der EU aus dem RWB-EFRE-Programm eingesetzt. Bei einem Investitionsvolumen in Höhe von fast 18 Mio. Euro gab es eine Förderzusage des Landes in Höhe von rund 7,3 Mio. Euro.

Auch der Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik/ Wirtschaftsförderung, im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Dr. Ralf Teepe überbrachte Grußworte. Als Typical seine Zentrale für Europa und Amerika im Jahre 2009 hier in Kaiserslautern mit 17 Mitarbeitern startete, habe niemand geahnt, wie sich dieses Tochterunternehmen eines der größten chinesischen Nähmaschinen-Konzerne mit 2.500 Mitarbeitern entwickeln würde.

„Der Standort Kaiserslautern hat sich eine unverzichtbare Position im Konzernverbund erarbeitet. Der Vertrieb für Europa, Amerika und Nordafrika wird heute von Kaiserslautern aus gesteuert. Kaiserslautern ist die Entwicklungszentrale des Konzerns mit etwa 25 Entwicklungs­mitarbeitern. Mit einer Reihe von Preisen für Neuentwicklungen ist der Standort heute Innovationsführer in der Branche.“,

so Teepe.

Dass die Erschließung letztendlich deutlich günstiger umgesetzt werden konnte, freue das Land natürlich. Möglich sei dieser Mitteleinsatz durch die zukunftsweisende Zusammenarbeit der beiden Kommunen. Kooperationen von Kommunen für gemeinsame Industrie- und Gewerbegebiete seien vor dem Hintergrund von sparsamer Flächeninanspruchnahme, wirtschaftlichem Ressourceneinsatz und leeren öffentlichen Kassen ein wegweisendes Modell bei der Schaffung von gewerblichen Flächen.

Geschäftsführer Holger Labes bezeichnete den Tag als einen „Meilenstein in einer Entwicklung“, die auf interkultureller Kooperation und Freundschaft, aber auch auf Kreativität und der Motivation, neue Wege zu gehen, beruhe. Er stellte die Teamleistung als wichtigsten Erfolgsgaranten in den Vordergrund.