Frankfurt: Oberbürgermeister Peter Feldmann gratuliert Kobelt-Zoo in Schwanheim zum 100. Jubiläum

Oberbürgermeister Peter Feldmann gratuliert Kobelt-Zoo in Schwanheim zum 100. Jubiläum (Foto: Stadt Frankfurt am Main)
Oberbürgermeister Peter Feldmann gratuliert Kobelt-Zoo in Schwanheim zum 100. Jubiläum (Foto: Stadt Frankfurt am Main)

Frankfurt am Main –  „Hier im Schwanheimer Wald können Familien und Kita-Gruppen aus Frankfurt eine einzigartige Verbindung aus Tierschutz, Engagement und Naturerlebnis erleben. Unter der Woche kommen viele Kita-Gruppen hier her, am Wochenende sind es Familien. Der Kobelt-Zoo ist ein soziales Projekt und erhebt keinen Eintritt, sondern arbeitet mit freiwilligen Spenden. Stadtkinder können hier hautnah Tiere und Natur erleben, unabhängig vom Einkommen der Eltern“, erklärte Oberbürgermeister Peter Feldmann anlässlich des 100. Geburtstages des Kobelt-Zoos.

„All das wird mit diesem ehrenamtlichen Engagement ermöglicht: Die Erhaltung des Zoos, der Anlagen, die Versorgung der Tiere sowie das Angebote für Kitas und Familien. Hinzu kommt der Tierschutz-Aspekt, da die meisten Tiere nicht artgerecht gehalten wurden, bevor sie in Schwanheim ein zu Hause gefunden haben“,

zeigte sich der Oberbürgermeister begeistert. Das Stadtoberhaupt dankte dem Verein und seinen Mitgliedern für ihr großes Engagement.

Wer den Kobelt-Zoo unterstützen möchte, kann das auf verschiedenen Wegen tun: Der Verein nimmt aktive (Versorgung der Tiere, Reparaturarbeiten, Schließdienst, Unterstützung des Kiosk) und passive Mitglieder (finanzielle Unterstützung) auf, bietet die Möglichkeit von Tierpatenschaften an und öffnet seine Türen für Unternehmen im Rahmen eines Social Day.

Der Zoo geht auf Wilhelm Kobelt zurück, der 1869 als erster Arzt nach Schwanheim kam. Er kümmerte sich nicht nur um seine Praxis, sondern auch um die Rechte der Arbeiterklasse und um die sozial Schwachen. Er wurde deshalb der „Rote Doktor“ genannt. Sein Hobby waren naturwissenschaftlichen Studien und die Erforschung der heimatlichen Geschichte. Im Jahr 1869 übernahm er den Vorsitz des Höchster Fortbildungsvereins und gründete etwas später auch in Schwanheim einen Arbeiterfortbildungsverein. Nach etwa zwölf Jahren beendete Kobelt seine ärztliche Tätigkeit und widmete sich stattdessen seinen Naturforschungen. Im Jahre 1905 wurde ihm durch die Senckenberg Gesellschaft der Titel Professor verliehen.

Am 26. März 1916 verstarb Wilhelm Kobelt im Alter von 76 Jahren. In diesem Jahr war es dann auch soweit, dass zahlreiche seiner Freunde sich zusammenschlossen und den Verein „Biologische Gesellschaft Prof. Dr. Wilhelm Kobelt“ gründeten. Durch die Nachkriegseinwirkungen blieb jedoch nichts mehr übrig, außer einer zerschlagenen Felsgrotte und einem umgestürzten Denkmal. Ab dem Jahre 1949 begann der Wiederaufbau der Anlage. Zusammen mit den Höchster Aquarianern wurde aus der Biologischen Gesellschaft die Aquarien- und Terrarienfreunde Schwanheim und Höchst gegründet. Nach der Trennung der Höchster Aquarianer von dem Schwanheimer Bruderverein wurde der Name „Biologische Gesellschaft Prof. Dr. Wilhelm Kobelt“ gewählt und ab 1954 ins Vereinsregister eingetragen.