Söllingen: Ökologische Flutungen im Polder Söllingen / Greffern

Sperrung von Straßen bis in die nächste Woche hinein erwartet

Ab heute (Dienstag, 21. Juni 2016) werden die ökologischen Flutungen des Polders Söllingen / Greffern wieder aufgenommen.

Die hohen Pegelstände des Rheins in Kehl-Kronenhof mit Abflüssen von über 2.200 Kubikmetern pro Sekunde ermöglichen diese größeren Flutungen, die notwendig sind, um die ökologischen Funktionen des Polders zu gewährleisten. Während der Flutungen müssen einige Straßen im Bereich von Lichtenau und Rheinmünster voraussichtlich in die nächste Woche hinein gesperrt werden. Dies teilt das Regierungspräsidium Karlsruhe mit, das den Polder Söllingen / Greffern (PSG) betreibt.

Betroffen von den Sperrungen sind die Kreisstraße K 3744 von Lichtenau-Grauelsbaum bis zur Landesstraße L 85, die Kreisstraße K 3758 von der Russenstraße bis Rheinmünster-Greffern, die Tullastraße in Rheinmünster und die Rheinseitenstraße in Lichtenau. Zudem werden die Wildrückzugsgebiete abgesperrt. Der Schifferweg und die Kreisstraße K 3733 werden zu „Sackgassen“. Die Landesstraße L 85 zur Fähre Greffern bleibt zunächst befahrbar.

Die Schutzmaßnahmen des PSG sind bereits seit Tagen mit drei Schöpfwerken und der Anlage zur Grundwasserhaltung in Betrieb. Im abgesperrten Bereich rechnet das Regierungspräsidium Karlsruhe mit „Ausuferungen“ von Gewässern und flächigeren Überflutungen. Einige Hochlagen können jedoch wasserfrei bleiben.

Der Polder Söllingen/Greffern wurde im Rahmen des Integrierten Rheinprogrammes (IRP) erstellt und im November 2005 seiner Bestimmung übergeben. Ein mehrstufiger Probebetrieb wurde 2007 und 2010 vorgenommen. Seither finden immer wieder ökologische Flutungen statt. Zuletzt wurden große ökologische Flutungen vom 9. Juni 2016 bis zum 15.Juni 2016 durchgeführt.

Der Einsatz des Hochwasserrückhalteraumes zum Schutz der Unterlieger wird statistisch nur rund alle 30 Jahre oder seltener erforderlich. Finden in den Jahren dazwischen keine Flutungen statt, kann sich die für Auen und deren Lebensgemeinschaften charakteristische dynamische Stabilität nicht einstellen. Dies wird erst durch die regelmäßig in Abhängigkeit vom natürlichen Abflussgeschehen im Rhein durchzuführenden Ökologischen Flutungen gewährleistet. Für größere Rheinwasserentnahmen sind die Polderbereiche abzusperren.

Im Rahmen der jetzt statt findenden ökologischen Flutungen sollen bis zu 40 Kubikmeter pro Sekunde aus dem Rhein in den Polder geleitet werden, die aber in Abhängigkeit von den Rheinabflüssen in den kommenden Tagen und im Einklang mit dem Planfeststellungsbeschluss dann wieder reduziert werden.