Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“: Bürgermeister Erichson in den Vorstand gewählt

Heidelberg – Wolfgang Erichson, Heidelbergs Bürgermeister für Umwelt, Bürgerdienste und Integration, ist im Mai 2016 einstimmig in den Vorstand des Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“ gewählt worden.

In dem Bündnis haben sich seit seiner Gründung 2012 bereits über 110 Gemeinden, Städte und Landkreise zusammengeschlossen. Ziel ist es, die biologische Vielfalt vor allem in städtischen Räumen zu schützen und nachhaltig zu nutzen. Bis 2014 war Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erster Vorsitzender.

Die Vernetzung und Kooperation mit den anderen Mitgliedskommunen ermöglicht einen bundesweiten Erfahrungsaustausch. Auf politischer Ebene mit Bund, Ländern und der europäischen Ebene kann das Bündnis bei der Entwicklung übergeordneter Rahmenbedingungen (Gesetzgebung, Förderprogramme) gemeinsame Positionen und Stellungnahmen formulieren und so sein Mitspracherecht stärken. Damit können entscheidende Rahmenbedingungen für die Umsetzung konkreter Naturschutzmaßnahmen vor Ort bestimmt werden. Weitere Informationen gibt es unter www.kommunen-fuer-biologische-vielfalt.de.

Naturschutz in Heidelberg

Zentrale Handlungsfelder des kommunalen Naturschutzes sind

  • Arten- und Biotopschutz
  • Förderung biologischer Vielfalt
  • Ausweisung, Pflege und Kontrolle von Schutzgebieten (Landschaftsschutzgebiete und Naturdenkmale, geschützte Biotope)
  • Erhaltung und Schaffung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen im Siedlungsbereich
  • Umweltbildung
  • Kooperation mit Naturschutzverbänden, Naturschutzbeauftragten und Naturschutzwarten

Kommunen können durch Biotopvernetzung und kommunale Schutzprogramme die Artenvielfalt stärken. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der lokalen Biodiversität. Darüber hinaus tragen sie damit zu einer verbesserten Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger bei. Heidelberg wurde im Jahr 2007 als „Bundeshauptstadt im Naturschutz“ ausgezeichnet.

Pilotprojekt „Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt“ (Urban NBS)

Die Stadt Heidelberg beteiligt sich aktuell im Rahmen des Pilotprojektes „Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt“ (Urban NBS) an der Entwicklung von Leitlinien zur Förderung von biologischer Vielfalt in innerstädtischen Bereichen.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Grünstrukturen der dicht bebauten und intensiv genutzten Innenbereiche der Städte. In Heidelberg sollen in einem rund 37 Hektar großen Erprobungsareal im Süden der Stadt konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung des vorhandenen Artenpotenzials geplant und mit Hilfe zahlreicher Akteure vor Ort umgesetzt werden. Im Fokus stehen unter anderem die im Erprobungsraum liegenden Schulgelände, Konversionsflächen und ansässigen Kleingartenvereine. Sie bieten beispielhaft mit naturnaher Gartengestaltung und Pflege vorhandener Biotope gute Voraussetzungen zum Erhalt und zur Förderung der genannten Ziele.

Heidelberger „Artenschutzplan“

Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist auch Ziel im Heidelberger „Artenschutzplan“. Dabei wurden vorrangig Schwerpunktgebiete definiert, die sich bereits durch eine besondere Arten- und Biotopausstattung auszeichnen und als Gebiete mit repräsentativem Charakter für die verschiedenen Naturräume Heidelbergs stehen. Für diese Standorte werden im Artenschutzplan konkrete, auf den Standort abgestimmte Maßnahmen genannt.

Biotopvernetzung mit Heidelberger Landwirten

Zusätzlich zum „Artenschutzplan“ hat sich die Stadt Heidelberg in Kooperation mit landwirtschaftlichen Betrieben stark engagiert, um die Biotopvernetzung voranzutreiben. Wegen der sehr günstigen landwirtschaftlichen Voraussetzungen rund um Heidelberg war es wichtig, in Zusammenarbeit mit den Betrieben nach Lösungen zu suchen, die eine weitläufige Vernetzung ermöglichen. Damit werden im Sinne einer Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt isolierte Inselpopulationen wieder miteinander verknüpft und der Austausch von Lebensgemeinschaften ermöglicht.