Kindsbach – In unserer Reihe „Verlassene Orte“ begab sich das Team von ‚Verlassene Orte Pfalz‘ wieder auf die Suche nach dem Unbekannten und Mysteriösem. Diesmal ging die Reise nach Kindsbach bei Kaiserslautern in einen alten Bunker der US Streitkräfte.

Bis 1992 war der Führungsbunker „Kindsbach-Cave“ der 4. ATAF (4th Allied Tactical Air Force) – mit Headquarter (Hauptquartier) in Ramstein, unterstellt.

Die Bunkeranlage besteht aus drei je 140 Meter langen, vier Meter hohen und 5 Meter breiten Gängen mit einer bebauten Fläche von insgesamt 4400 m².

Kindsbach Ramstein Führungsbunker "Kindsbach-Cave" der 4. ATAF - 4th Allied Tactical Air Force
Was sich hinter dieser Tür wohl verbirgt? (Foto: Maximilian Brauer)

Hier liefen die Daten der angeschlossenen Radaranlagen und die Informationen von dem ACE High System zusammen und wurden entsprechend verarbeitet. Das Bunkersystem wurde im Jahr 1993 außer Betrieb gesetzt und an den Eigentümer zurückgegeben.
Das Gelände diente bereits in den frühen 20er Jahren als Sandgrube und wurde ab 1937 von der Wehrmacht beschlagnahmt und ausgebaut zur Bunkeranlage.

Anfangs als Bunker zur Lagerung von Flugabwehrmunition gebaut, zog im Jahre 1944 angeblich das Oberkommando West in die bestehende Anlage ein.

Ein Teil der Anlage wurde in den letzten Kriegsjahren von der Kindsbacher Bevölkerung als Luftschutzbunker genutzt.

Bei der Räumung der Anlage gingen leider alle Dokumente der Anlage verloren, welche die genaue Nutzung nur erahnen lässt.
Die Anlage wurde nach dem 2. Weltkrieg von der französischen Armee besetzt und zur Sprengung vorbereitet, aber nie durchgeführt da der Tiefbrunnen der Anlage die Wasserversorgung von Kindsbach sicherstellte.
In den 50er übernahm das US-Militär diese Anlage und baute sie zur Überwachungs- und Steuerzentrale für den in der Nähe befindlichen Flugplatz Ramstein aus.
Kurze Zeit später folgte ein weiterer Ausbau der Anlage.

Kindsbach Ramstein Führungsbunker "Kindsbach-Cave" der 4. ATAF - 4th Allied Tactical Air Force
Mystisch und geheimnisvoll (Foto: Maximilian Brauer)

Der Bunker wurde Ende der 60er Anfang der 70er Jahre von ca. 200 Soldaten betrieben.

In den 80er Jahren wurde nach und nach mehr Aufgaben in den Bunker Ruppertsweiler abgegeben, welche eine massive Reduzierung des Personals mit sich führte.
Nur noch bei den großen NATO-Manövern wurde die Anlage noch voll besetzt.

Mittlerweile haben wir das Jahr 1984: Das Aus für den Bunker, er war zu klein! Der Bunker wurde nur noch parallel zum Bunker Ruppertsweiler betrieben.

Am 2. Juli 1981 blockierten rund 250 Menschen die „geheime“ Kommandozentrale der US-Streitkräfte.

Der letzte Betrieb der Anlage war im Jahre 1986 bei einer NATO-Übung.
In dem Bunker liefen die Daten der angeschlossenen Radaranlagen und die Informationen von dem ACE High System zusammen und wurden entsprechend verarbeitet.

Nach Ende des kalten Krieges wurde der Erbpachtvertrag gekündigt und damit die gesamte Anlage Ende Oktober 1993 an den ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben.
In den letzten Jahren vor der Rückgabe war die gesamte Anlage größtenteils nur noch mit zwei Hausmeistern und einigen Reinemachefrauen besetzt.

Heute steht der Bunker leer und es finden gelegentlich Führungen durch den Besitzer statt.

Haben euch die Bilder gefallen? Dann gefällt euch der Film erst recht.

Infobox:

Jeder Ort erzählt seine Geschichte, man muss sie nur verstehen. Taucht ein in eine vergessene Welt.
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