Hochlastfaulungsanlage wird übergeben

Aus Klärschlamm Strom gewinnen

Übergabe ist am 20. Mai

Edenkoben – Am 20. Mai 2016 wird die neue "Hochlastfaulungsanlage" auf der Kläranlage Edenkoben nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren und einer dreimonatigen Inbetriebnahmephase seiner Bestimmung übergeben.

Das Fraunhoferinstitut aus Stuttgart hat das Gesamtprojekt von der Planung bis zur Inbetriebnahme begleitet.

In der Anlage wird aus Klärschlamm Gas gewonnen, mit welchem zwei Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von je 50 kWel betrieben und im Endausbau 540.000 kWh Strom in Jahr produziert werden. Gleichzeitig reduziert sich dabei die zu entsorgende Klärschlammmenge um über 25 Prozent.

In der Faulungsanlage erfolgt die Schlammstabilisation durch Bakterien und ohne Luftzugabe (anaerob). Bei diesem Vorgang wird methanhaltiges Gas frei, welches für den Betrieb von Blockheizkraftwerken genutzt wird. Die Wärme der Blockheizkraftwerke dient der Beheizung der beiden Faultürme. Auch die Betriebsgebäude werden seit dem Umbau durch die "Abfallwärme" der Blockheizkraftwerke beheizt.
Der Strombezug und die Klärschlammentsorgung sind die beiden größten Kostenfaktoren auf einer Kläranlage. Mit dem Bau der Klärgasnutzungsanlage werden für die Zukunft somit die Hauptkostenfaktoren gesenkt.

Die Investition rund 4,7 Millionen Euro, welche durch das Land gefördert wird, amortisiert sich in rund 10 Jahren.

Einige Daten:

Hochlastfaulung – Neubau 2014 bis 2016
Faulbehälter in Edelstahl → → → → → → → →      2 x 430 m³
Gasspeicher mit eingehängter Gasblase → → →          1.200 m³
Gasaufbereitung mechanisch / AktivkohleBHKW       2 x 50 kWel
Beschickung der Faulbehälter seriell → → → →      40-50 m³ / d
Beschickung der Faulbehälter parallel → → →      60-120 m³ / d
Gasausbeute → → → → → → → → → → →          30 – 70 m³/h