Die wahre Hintergrundstory zur Messerattacke am Berliner Platz?

Ermittlungen vs. Informationsbedürfnis

Ludwigshafen – Seit letzter Woche liegt verschienden Redaktionen eine Mail vor, die angeblich brisante Informationen beinhaltet. Ein vorgeblicher Freund des Getöteten offenbart gleich zu Beginn der Mail die Nationalität und den Namen des als „Angreifer vom Berliner Platz“ bekannt gewordenen Mannes.

Demnach handelt es sich bei dem Täter um Onur T. türkischer Staatsangehöriger. Dazu schreibt der Freund:

„Ich bin ein Freund von Onur T. dem Messerstecher, der jetzt tot ist. Er begann die Tat nicht grundlos. Er ist Türke in Deutschland geboren und kein Migrant wie woanders berichtet.“

Dann erzählt der Unbekannte, dass Onur T. 2014 von den Behörden beschattet wurde. Den Grund beschrieb er nicht. Er sei damals von Polizisten bedroht und in die Stadtklinik Frankenthal eingewiesen worden.

Zu der Sache, Onur T. sei wohnsitzlos gewesen, schreibt der unbekannte Informant:

„Obdachlos und ohne Wohnsitz war er auch nicht. Er verlor zwar seine Wohnung und erhielt durch Hilfe der Diakonie eine Grundsicherung vom Jobcenter Ludwigshafen.
Deshalb war er auch am 04.05.2016 in LU, er hatte dort um 11:30 Uhr oder 12:30 Uhr einen Termin beim Jobcenter. Er war seit letzem Jahr auf Wohnungssuche, kam er dann bei einer Cousine unter. Der Vermieter wollte ihn nicht beim Einwohnermeldeamt anmelden.“

Der Täter soll laut des Informanten jahrelang in Ludwigshafen bei der BASF gearbeitet haben.

Dazu schreibt er:

„Er hatte zuvor jahrelang in der BASF gearbeitet bis er den Job verlor. Er schrieb viele Bewerbungen und hatte Vorstellungsgespräche jedoch alles erfolglos. Im Februar habe ich das letzte Mal habe ich ihn im Dezember 2015 gesehen und mit ihm gesprochen.  Er wurde immer depressiver und sein Hass auf Beamten und Polizisten wurde grösser.“

Der Absender schreibt, dass Onur T. glaubte von den Behörden fertig gemacht zu werden. Aus diesem Grund sei sein Hass auf die Beamten immer weiter gestiegen, bis er sich am Berliner Platz in der Gewalttat entlud.

Staatsanwaltschaft mauert

Am 09.05.16, 5 Tage nach dem öffentlichkeitswirksamen Angriff auf einen Polizisten auf dem Berliner Platz, hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal nur bestätigt, dass der Polizeibeamte durch Messerstiche verletzt wurde. Schussverletzungen habe der Polizist nicht davongetragen. In Facebook und in Internetportalen wurde darüber spekuliert, ob der zweite Polizist aus Versehen seinen Kollegen angeschossen hat. Unsere Frage nach der Nationalität des Täters wurde nicht beantwortet („Weitere Einzelheiten kann ich derzeit mit Rücksicht auf die andauernden Ermittlungen nicht bekannt geben.“)

Was die Gründe der Observierung waren, wer sie angeordnet hat, ob die mutmaßliche Erkrankung Onur T.’s mit dem Angriff auf den Polizisten in Zusammenhang steht, ob es überhaupt eine psychatrische Erkrankung gab und ob der jetzt Tote der Willkür der Behörden ausgesetzt war, sind Fragen, die wir und besonders die Öffentlichkeit interessiert. Beantworten kann das nur die Staatsanwaltschaft, denn die Polizei darf dazu nichts sagen.