Jürgen Ehrmann: „Wollen ein gutes Spiel machen“

TSG gegen Wolfsburg

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Sinsheim. Wolfsburg. Am Mittwoch (17 Uhr) trifft die Bundesligamannschaft der TSG auf ihrer vorletzten Auswärtsfahrt der Saison 2015/16 auf den VfL Wolfsburg. Die Gastgeberinnen aus der Autostadt konnten erst vor wenigen Tagen den Einzug ins Finale der Champions League feiern. Trotz Außenseiterrolle will sich das Team von Jürgen Ehrmann beim Zweitplatzierten der Bundesliga gut präsentieren.

Trainer Jürgen Ehrmann über…

…den Gegner:

Wir fahren als krasser Außenseiter nach Wolfsburg, insbesondere weil der VfL momentan in einer sehr überzeugenden Form ist. Die Gastgeberinnen haben zwar erst am Wochenende in der Champions League gegen Frankfurt gespielt, durch den deutlichen Sieg im Hinspiel sollte sie der parallel laufende Wettbewerb allerdings nicht allzu sehr gestresst haben. Die Rückrunde läuft bei Wolfsburg sehr gut und sie werden sicherlich den zweiten Tabellenplatz absichern wollen. Wir werden uns dementsprechend vorbereiten und wollen ein gutes Spiel machen.

…das Personal:

Nicole Billa hat sich im Spiel gegen den 1. FC Köln eine Außenbandruptur zugezogen und wir wohl am Mittwoch nicht spielen können. Am Sonntag haben Anne Fühner, Katharina Kiel, Michaela Specht und Tamar Dongus bereits in der Zweitligamannschaft Spielpraxis gesammelt. Wir müssen schauen, wie wir den Kader zusammenstellen, mit dem Ausfall von Billa steht bereits eine Umstellung fest.

…die sportliche Situation:

Der SV Werder Bremen ist nun bereits abgestiegen, der 1. FC Köln hat mit seinem 3:2-Sieg gegen den 1. FFC Turbine Potsdam für den Knaller des Spieltags gesorgt. Man ist oft geneigt zu sagen, dass Köln schlecht ist, doch dass sie das nicht sind haben sie nun bewiesen. Das zeigt uns auch, dass unser 4:0-Erfolg gegen den FC auch einer guten Leistung von uns zu verdanken ist, auch wenn Köln vielleicht einen schlechten Tag hatte. Wir haben noch die Möglichkeit, Potsdam in der Tabelle zu überholen, auch wenn das schwer wird, weil wir mit Wolfsburg und Bayern noch zwei Granaten als Gegner haben. Weiter hochzuklettern wird wohl schwierig. Im Grunde haben wir für die Rest-Saison noch zwei Ziele: mehr Punkte als letztes Jahr sammeln und uns gegen einen der Größen der Liga richtig gut präsentieren. Beide Ziele sind noch machbar. Mit den 24 Punkten, die wir momentan auf dem Konto haben, fehlen nun noch drei Zähler, um die letzte Saisonleistung zu toppen. Mit Wolfsburg und Bayern haben wir noch zweimal die Möglichkeit, einen der Top-Clubs zu ärgern.

Die bisherigen Duelle:

Der VfL Wolfsburg war bisher immer eine Nummer zu groß für die Hoffenheimerinnen. Das Hinspiel der laufenden Saison verlor die TSG mit 0:4. Bereits nach zwei Minuten traf Wolfsburg zum 1:0, die Führung bauten Julia Simic und Lena Goessling mit einem Doppelpack noch vor dem Pausenpfiff aus. Auch in den Vorjahren reichte es für die TSG gegen Wolfsburg noch nicht zu einem Punktgewinn.

Die Form des Gegners:

Rang Zwei in der Allianz Frauen-Bundesliga und der Einzug ins Finale der UEFA Women’s Champions League sowie des DFB-Pokals: Der VfL Wolfsburg macht seinem Namen als einer der besten Frauenfußballvereine Europas auch in dieser Saison wieder alle Ehre. Mit 41 Punkten aus 19 Spielen musste der VfL die Meisterschaft bereits abhaken, doch im mit den Finalteilnahmen am DFB-Pokal und der Champions League hat das Team von Ralf Kellermann noch Chancen auf zwei Titel in der Saison 2015/16. Im Kalenderjahr 2016 ist der VfL noch ungeschlagen.

2. Liga: Nur ein Punkt gegen Mainz

Sankt Leon-Rot. Mit einem torlosen Unentschieden trennte sich die Zweitligamannschaft am Sonntag vom TSV Schott Mainz. Damit verpasste es die TSG, sich schon drei Spieltage vor Saisonende uneinholbar an die Tabellenspitze zu setzen. Gegen den Tabellenfünften fehlte dem Team von Lena Forscht und Siegfried Becker das nötige Quäntchen Glück vor dem Tor.

Das Trainerduo erwartete gegen den TSV Schott Mainz ein schweres Spiel. Im Hinspiel kam die TSG gegen den Aufsteiger nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. So waren die Hoffenheimerinnen für das Rückspiel gewarnt. Die TSG begann im Vergleich zum Spiel in der Vorwoche gegen Crailsheim mit zwei Änderungen in der Startelf. Für Annika Eberhardt begann die 16-jährige Jule Bäcker, Tamar Dongus ersetzte Jana Beuschlein. Erneut stellte das Trainerteam eine neue Innenverteidigung zusammen. Neben Maximiliane Rall verteidigte Tamar Dongus.

Gegen die technisch gut veranlagten Gäste aus Mainz tat sich die TSG schwer. In der Defensive standen die Mainzerinnen sehr sicher und die schnellen Offensivspielerinnen sorgten immer wieder für Entlastung. Dennoch dominierte das Team von Forscht und Becker die Partie und erspielte sich wiederholt Tormöglichkeiten. Einmal landete der Ball auch im Tor. Aus dem Getümmel heraus wurde der Ball über die Linie gedrückt, das Schiedsrichtergespann entschied jedoch auf Foul an der Gäste-Torfrau. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Jule Bäcker die Führung auf dem Fuß. Ein Kopfball nach einem Eckball wurde zunächst von Schotts Torhüterin glänzend pariert, der Abpraller landete bei Bäcker. Ihren Schuss aus kurzer Distanz konnte jedoch eine Mainzerin auf der Linie klären. „Wir hatten in der ersten Halbzeit ein deutliches Chancenplus und ein Tor wäre nicht unverdient gewesen“, resümierte das Trainerteam den ersten Spielabschnitt.

In der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild: Die TSG hatte mehr Ballbesitz, hatte jedoch Schwierigkeiten, gegen die kompakte Defensive der Gäste gefährliche Torchancen herauszuspielen. „In der zweiten Halbzeit wurden wir irgendwann etwas zu ungeduldig und wollten phasenweise mit dem Kopf durch die Wand“, so Forscht und Becker. Der TSV Schott Mainz investierte läuferisch viel, kam aber ebenfalls nur selten in die Nähe von dem von Janina Leitzig gehüteten Tor. So blieb es am Ende, wie schon im Hinspiel, bei einer torlosen Punkteteilung. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht“, fasste das Trainerduo zusammen. „Für die Spielweise des guten Gegners haben wir jedoch in der Offensive zu wenige Lösungen gefunden.“

Mit dem Unentschieden vergab die TSG den Matchball, sich schon drei Spieltage vor Saisonende uneinholbar an die Tabellenspitze zu setzen. Dazu hat das Zweitligateam bereits am Sonntag erneut die Möglichkeit, wenn es um 14 Uhr auswärts gegen den 1. FC Saarbrücken geht.