Filme zwischen zwei Buchdeckeln

Karlsruhes kleine Kinobibliothek

Michael Endepols inmitten der Filmbücher der Kinemathek Karlsruhe

Karlsruhe. Die Bibliothek der Kinemathek Karlsruhe ist klein, aber fein: Auf nur 25 Quadratmeter drängen sich gut sortiert 3500 Bücher und Zeitschriften.

Gedrucktes, das sich ausschließlich mit dem Themen Film und Kino beschäftigt, denn sie gehören der Kinemathek Karlsruhe. Das ist der Verein, der das „studio3“ in einen der Säle im „Kurbelkino“ im Karlsruher Passagehof betreibt. Büros und Kinobibliothek liegen etwa 300 Meter entfernt an der belebten Karlstraße.

Ein kleiner Schreibtisch und ein Lesesofa stehen in der  Einrichtung. An den Wänden hängt nichts, auch keine Filmplakate – sie sind vollständig mit Regalen bedeckt. Die Bibliothek ist so etwas wie das Filmgedächtnis des Vereins. Die Vorstandsmitglieder konzipieren mit Hilfe der Bücher ihr Programm. Viele Rezensionstexte, die die Leser des Kinoprogramms zu Gesicht bekommen, stammen aus einer der Zeitschriften, die in den Regalen im Bibliotheksraum zu finden sind. Die „Filmkritik“ steht dort, das Magazin „Zoom“ oder das „Filmbulletin“. Zeitschriften, von denen es einige heute nicht mehr gibt. Im Bestand der kleinen Bibliothek sind sie die Perlen, geben sie doch in ihren Artikel Aufschluss über die vielen Filme, Festivals, Regisseur- und Schauspielergrößen vergangener Tage. Ein von den Mitarbeitern sorgfältig geführtes Jahresregister erleichtert es erheblich, bestimmte Themen in den Zeitschriften zu finden. Besucht wird die Karlsruher Kinemathek-Sammlung bisher überwiegend von Studenten, die nach vorheriger Terminabsprache Bücher und Zeitschriften für ihre schriftlichen Arbeiten nutzen. Das Internet ist zwar ein großer Konkurrent, aber die Bibliothek ist immer noch so etwas wie ein „Geheimtipp“, wenn es um Filmrecherchen geht.

Den weitaus größeren Raum nehmen in der Karlstraße die Bücher ein. Keine Überraschung ist, dass „…der Schwerpunkt auf Film und Filmgeschichte liegt“, wie es Michael Endepols, einer der Vorstandsmitglieder der Kinemathek, es kurz und bündig beschreibt. Von Komödiant Woody Allen über Schauspielerin Hildegard Knef bis zum „High Noon“-Regisseur Fred Zinnemann sind ein großer Part der Bücher alphabetisch nach Personen geordnet. Etwas kleinere Teile sind nach Themen bzw. Filmgenres, nach Filmtiteln und nach Festivals sortiert. Das manchmal die alphabetische Reihenfolge an die Grenzen einer vernünftigen Sortierung stößt, dessen ist sich Endepols bewusst: „Sowjetunion und Russland etwa, die sollten schon zusammenstehen“.

Ab 26. März 2016 steht im Kino der Karlsruher Kinemathek das Thema "Wochen gegen Rassismus" mit drei Filmen im Mittelpunkt. Endepols selbst empfiehlt den letztjährigen Cannes-Gewinner "Winterschlaf", der an Ostern gezeigt wird.

Bibliothek der Kinemathek Karlsruhe e.V.
Karlstraße 21
Öffnungszeiten Di. bis Fr. nach Vereinbarung
Telefon 0721/9374715
Aktuelles Programm: kinemathek-karlsruhe.de