Zweite Rheinbrücke im vordringlichen Bedarf eingestuft

Landrat appelliert an Landesregierungen

Kreis Germersheim / Berlin – Das Bundesverkehrsministerium hat heute (am 16.03.2016) den neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 veröffentlicht. Darin wird der Bau der 2. Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe im „vordringlichen Bedarf“ eingestuft.

Damit genießt das Projekt von Bundesseite höchste Priorität bei der Finanzierung. Allerdings müssen die Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz für die Schaffung des Baurechts sorgen.

„Wir begrüßen die Einstufung des Bundesverkehrsministeriums. Damit hat der Bund seinen Anteil geleistet. Nun müssen die Länder nachziehen“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel.

Er fordert daher beide Landesseiten dazu auf, die bereits seit 2011 laufenden Planfeststellungsverfahren endlich zum Abschluss zu bringen:

„Wir brauchen dringend eine zweite Rheinbrücke, damit sich unsere dynamische und wirtschaftsstarke Region auch in Zukunft positiv entwickelt." 

Allerdings hat das BMVI im Mai 2015 das Land Baden-Württemberg angewiesen, den Anschluss an die B 36 in das laufende Planfeststellungsverfahren auf baden-württembergischer Seite aufzunehmen. Dies wird nach Einschätzung des zuständigen Regierungspräsidiums Karlsruhe zu Verzögerungen von mindestens einem Jahr führen. Um die neue Planung auf baden-württembergischer Seite zu beschleunigen, sollte aus Sicht des Kreises nur der Brückenkopf in das laufende Verfahren integriert und für den weiteren Verlauf bis zur B 36 ein eigenständiges Verfahren durchgeführt werden.

Landrat Dr. Fritz Brechtel weist noch einmal auf die Dringlichkeit einer zweiten Rheinbrücke hin. 
Käme es zu einer plötzlichen Sperrung der Rheinbrücke bei Wörth, müsste der Verkehr über die Brücken bei Germersheim und über Frankreich umgeleitet werden. Für Pendler und Lkw entstünden große Umwege und enorme zeitliche Probleme. 

„Dass dieses Szenario nicht aus der Luft gegriffen, sondern jederzeit möglich ist, wissen die Verantwortlichen Stellen seit vielen Jahren“, so Brechtel, „Die Brücke ist seit Jahren überlastet, eine Generalsanierung steht bevor. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wann die Brücke wegen Materialermüdung geschlossen werden muss. Bei einem Unglücksfall müsste die Brücke ggf. sofort gesperrt werden. Und dabei ist die Rheinbrücke Wörth – Karlsruhe wirtschaftliche Hauptschlagader und Nadelöhr unserer ganzen Region. Eine Sperrung wäre der Super-Gau. Die nächsten Rheinbrücken befinden sich in zu großer Entfernung nördlich oder südlich bei Germersheim bzw. Iffezheim. Ich bitte daher dringend die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, endlich das Projekt 2. Rheinbrücke voranzutreiben“, so Brechtel abschließend.