Bündnis für das Wohnen in Mainz

Konzept beim Kongress

Mainz – Die Landeshauptstadt Mainz präsentiert ihre Konzeption „Bündnis für das Wohnen“ bei einem zweitägigen Kongress, zu dem die Bundesministerin Barbara Hendricks unter dem Titel „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ eingeladen hat.

Oberbürgermeister Michael Ebling sowie Oliver Bördner (Leitstelle Wohnen im Büro des Oberbürgermeisters) geben in der Bundeshaustadt Einblicke in die Mainzer Konzeption. Einige Städte in Deutschland haben sich im Rahmen des „Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen“ auf lokaler Ebene ambitionierte Ziele verordnet. Hamburg etwa gründete 2011 das „Bündnis für das Wohnen“ in der Hansestadt und schmiedete mit Bündnispartnern ein Paket, um 6.000 Wohnungen – davon 2.000 im geförderten Wohnungsbau – zu schaffen.

Die Stadt Mainz ist im „Herzen des Rhein-Main-Gebietes“ eingebettet. Mit aktuell rund 210.000 Einwohnerinnen und Einwohnern verzeichnete Mainz seit 1990 einen Bevölkerungszuwachs von 12.000 Menschen, so Ebling.

„Die Schwarm- und Universitätsstadt Mainz ist derzeit weit davon entfernt, demographisch zu schrumpfen“, betonte OB Michael Ebling in Berlin. Das sei „prinzipiell hocherfreulich“, doch gingen mit diesem Trend auch Begleitfaktoren wie deutliche Mietpreissteigerungen (im Schnitt rund 10 Prozent in den letzten 5 Jahren) einher: „Der massive Zuzug sorgt für starken Wettbewerb im Wohnungsmarkt – mit Folgen. Mainz findet sich leider auf der Rangliste der deutschen Städte mit den teuersten Mietpreisen. Das verlangt klare Maßnahmen, um gegenzusteuern.“

Die Landeshauptstadt arbeite von jeher eng mit der stadtnahen Wohnbau Mainz zusammen. Diese verfüge über rund 10 Prozent des Mainzer Wohnungsbestandes – darunter auch den größten Anteil des geförderten Wohnungsbaus. Ebling:

„Die Zahl der geförderten Wohnungen sank jedoch aufgrund entfallender Mietpreisbindungen von 7.242 Wohnungen im Jahr 2009 auf nunmehr noch 4.437.“

Ziel sei es in Mainz daher vordringlich, den verfügbaren und bezahlbaren Wohnungsbestand nicht allein sicherzustellen, sondern über die Erschließung von Potentialflächen für den Wohnungsneubau möglichst zu steigern.

„Wir bündeln seit geraumer Zeit alle Kräfte, um den Bau von 6.500 neuen Wohnungen im Zeitraum bis 2020 zu realisieren.“ Aus diesem Grunde ist auch das „Bündnis für das Wohnen“ in Mainz gegründet worden, das als Folge der Initiative des Bundesbauministeriums vom Februar 2015 („Memorandum zum Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“) ambitionierte lokale Schwerpunkte setzt. „Wir wollen Wohnungsbauflächenpotentiale zur gezielten sozialverträglichen Ausweitung des Wohnungsangebotes in der Stadt Mainz umsetzen. Eckpfeiler sind dabei die Förderung vielfältiger, aber zugleich auch qualitätsvoller Wohnangebote für diverse Zielgruppen – etwa Senioren und Familien. Dabei gilt das Prinzip Innen- vor Außenentwicklung bei der Bebauung. Zugleich muss die soziale Durchmischung neuer Wohngebiete gesichert werden. Wir wollen bezahlbares Wohnen in deutlich höherem Ausmaß ermöglichen“

Mainz setzt dabei auch auf die Einführung der „Partnerschaftlichen Baulandbereitstellung“, die in allen Neubaugebieten eine Abgabe zur Mitfinanzierung der Erschließungskosten bis hin zu neu anfallenden Kinderspielplätzen und Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten garantiert. Ebling:

„Wir stellen im gleichen Zuge mittels einer flexiblen Quote auch den Neubau von geförderten Wohnraum sicher, der sich zwischen 10 und 25 Prozent bewegen kann.“ Aktuell ist in Mainz das Heiligkreuzareal mit 1950 Wohneinheiten in der Planung, im Bereich des Zollhafens entstehen weitere 1400 Wohneinheiten. OB Michael Ebling: „Wir sind mit diesen ambitionierten Projekten auf einem guten Weg, haben mit der Wohnbau Mainz einen erfahrenen Partner im geförderten Wohnungsbau an unserer Seite – aber wir sind noch lange nicht am Ziel.“