Faire Stadt für fairen Handel

Preisverleihung Fair Trade

Das Prinzip des „Fair Trade“ (deutsch: "Fairer Handel“) ist eigentlich ganz einfach: „Überall auf der Welt möchten Menschen mit ihrer Arbeit so viel Geld verdienen, dass sie davon leben können. Und Fair-Trade-Produkte garantieren einen fairen Mindestpreis.“

Ein Gast der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aus Kambodscha brachte es auf den Punkt. Mannheim steht seit neuestem auf einer Stufe mit Städten wie London, Paris oder San Francisco: Aus den Händen des „TransFair“-Geschäftsführers Dieter Overath erhielt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Ernennungsurkunde als „Fairtrade-Stadt“.

„Für uns ist das keine Auszeichnung, sondern ein Auftrag“, stellte Dr. Kurz klar. Schließlich habe sich die Stadt im Jahr 2008 schon mit der „Mannheimer Erklärung“ bewusst auf diesen Weg begeben. Sein Dank galt vor allem dem „Steuerungskreis Fairtrade-Town“, der die Bemühungen der Stadt koordiniert hatte. „Unsere Internationalisierungsbemühungen passen sehr gut zu einer Fairtrade-Town und zur Internationalität in der Stadt selbst“, so der Oberbürgermeister weiter.

Das fand auch TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath: „Die Steuerungsgruppe hat einen tollen Job gemacht.“ Er verband damit aber, ebenso wie der Oberbürgermeister, einen Auftrag. „Dieser Elan darf nicht nachlassen.“ Schließlich sei der Faire Handel eine Zukunftsaufgabe: „Wir kennen von allem den Preis aber nicht den Wert einer Ware.“ Ein Kilogramm Bananen, das im Supermarkt 89 Cent koste, können nun einmal nicht kostendeckend produziert worden sein. Overath baut daher auf ein stärkeres Bewusstsein beim Endverbraucher. Das sei gerade am Entstehen. „Es wird mehr Wert auf regionale Produkte gelegt. Fairtrade ist gelebte Solidarität und globale Regionalität“, verdeutlichte er. Der TransFair-Geschäftsführer unterstützte deshalb die Idee, das Projekt auf die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar auszudehnen: „Sie wären damit in weltweit die erste Region mit dem „Fairtrade-Gütesiegel“.

An Manfred Helfert vom Mannheimer Steuerungskreis Fairtrade-Towns und seinen Mitstreitern liegt es sicherlich nicht. „Wir wollen, dass die Welt ein kleines bisschen besser wird“, erklärte er das Engagement, das dazu beigetragen hat, in Mannheim die geforderten Bedingungen (fair gehandelter Kaffee bei öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates, Gründung einer lokalen Steuerungsgruppe, Verfügbare Fairtrade Produkte im Einzelhandel und in der Gastronomie der Stadt, Ausgabe von Fairtrade-Produkten in öffentlichen Einrichtungen, Medienkampagnen in lokalen Medien) zu erfüllen. Damit könne Mannheim, zumindest laut Overath, künftig einen neuen Slogan wählen: „Quadratisch, weltoffen, gut!“