Eierwerfen für die Wissenschaft

Dr. Egen (links mit Block) und ihre Nachwuchswissenschaftler

Früh übt sich, wer beruflichen Erfolg haben will. Aber ohne das passende Fach, das zur Begabung und zur Persönlichkeit passt, wird sich nur selten der Erfolg einstellen. Das weiß Dr. Martina Egen sehr genau. Für die BASF organisiert sie die „Sommerakademie“ und vermittelt zwischen der Welt der Schüler und den verschiedenen Karriere- und Ausbildungswegen.

Seit 1998 veranstaltet das Chemieunternehmen die „Sommerakademie“ für junge Nachwuchswissenschaftler. Zur Hälfte sind es naturwissenschaftlich begeisterte Mädchen, die zwei Wochen lang an Kursen, aber auch an einem Erlebnisprogramm teilnehmen dürfen. Bei der „Sommerakademie“ stehe aber nicht die Gewinnung zukünftiger Mitarbeiter im Vordergrund, so Egen. Vielmehr gehe es um die Förderung von Multiplikatoren, die das Image und die Begeisterung für Naturwissenschaft stärken sollen.

In Vorträgen und Wokshops, aber auch bei Tagesausflügen und Abendveranstaltungen lernen die Mädchen und Jungs sich, ihre Stärken und die anderen Gruppenmitglieder besser kennen. Die diesjährige Sommerakademie steht unter dem Titel: „Forschung und Entwicklung für das Zukunftsprojekt Erde.“ Denn „Nachhaltigkeit“ lautet das große Thema der Chemie in unseren Tagen.

Aber es stehen nicht nur Vorträge wie „Lithiumionenbatterien und Elektromobilität für eine nachhaltige Zukunft“ auf dem Programm. Auch Ausflüge nach Straßburg, ins „InnovationLab“ nach Heidelberg oder ein gemeinsamer Kochkurs warten auf die Gruppe. Bei Kreativitätsspielen können zudem das Teamverhalten und die Improvisationsfähigkeit verbessert werden.

So musste bei einer Aufgabe ein rohes Ei so verpackt werden, dass es einen Wurf über zehn Meter unbeschadet überstehen kann. Erlaubte Hilfsmittel waren ein Luftballon, Papier und Klebestreifen. Was einfach klingt, kann unter Zeitdruck eine echte Herausforderung sein. Vor allem in einem team, dass sich spontan organisieren muss. So konnten auch nicht alle Teams ihr Ei retten.

Zur Sommerakademie kommt man aber nicht durch Zufall. Aus vielen Kandidaten werden letztlich nur wenige zwei Wochen lang in die Metropolregion eingeladen. Man muss ein Jahr vor dem Abitur stehen, muss sein naturwissenschaftliches Interesse belegen und soziales Engagement vorweisen.

Einen recht weiten Weg nach Ludwigshafen hatte Dominik Nehls aus Berlin. Er hat nicht nur die Leistungskurse Chemie und Mathematik. Er nahm auch bereits mehrfach an der „Internationalen Chemieolympiade“ teil. Durch den Verein „Bildung und Begabung“ wurde er auf die Sommerakademie aufmerksam und bewarb sich mit vier Monaten Vorlauf. Für ihn waren die zwei Wochen ein voller Erfolg: „ Die Atmosphäre ist topp, wir werden rundum verwöhnt. Wissenschaft, Betriebswirtschaft und Karrieretipps – die Einblicke sind sehr gut.“ Dominiks Studienwahl steht auch schon fest: „Definitiv Chemie. Mein Traum wäre Cambridge. Bonn, Berlin und München sind aber auch gut.“

Die Oberstufenschüler sind aber nicht alle angehende Chemiestudenten. „Die Gruppe ist bunt gemischt“, bekräftigte Egen. Denn die Stärkung der Teamfähigkeit und der Austausch untereinander seien essenzielle Bestandteile der zwei Wochen.

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