Museumswoche des Nibelungenmuseums ein voller Erfolg

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Im Rahmen des Festivals „wunderhoeren – Alte Musik & Literatur in Worms“ hatten interessierte Schüler und Lehrer vom 12. bis 16. November Gelegenheit, das um zahlreiche Spezialangebote erweiterte museumspädagogische Angebot des Nibelungenmuseums kennenzulernen. Schulklassen aus Worms und der Umgebung nutzten die Chance und buchten einen der kostenlosen Workshops, Vorträge oder Konzerte. Die Museumswoche richtete sich an Schüler aller Altersstufen und verschiedener Schultypen und orientierte sich thematisch an den Unterrichtsfächern Deutsch und Musik.

„Ich freue mich, wenn ich Kindern und Jugendlichen Instrumente und Melodien vergangener Zeiten vorstellen kann, die heutzutage nur selten gespielt werden und die sie sonst nicht kennenlernen würden“, erklärt Bernhard Böhm, Professor für historische Holzblasinstrumente an der Musikhochschule Würzburg: „So lernen sie, wie Menschen schon vor Jahrhunderten ihren Gefühlen mit Musik Ausdruck verliehen haben.“ Im Rahmen der Museumswoche des Nibelungenmuseums besuchte Professor Böhm am 12. und 13. November die Integrierte Gesamtschule in Osthofen. Dort erwarteten ihn in der Aula an beiden Tagen jeweils zwei siebte Klassen, um neugierig den Klängen von Dudelsack, Traversflöte, Schalmei oder Krummhorn zu lauschen. Der Hochschulprofessor nahm die Jungen und Mädchen mit seinen 17 Instrumenten aus Knochen, Horn und Holz mit auf eine spannende Reise durch die Musikgeschichte von der Steinzeit bis hin zur Gegenwart. „Meine Kollegen und ich freuen uns, dass die Schüler die historischen Instrumente, die wir im Musikunterricht nur mithilfe von Filmen oder CDs vorstellen, nun auch im Original erleben können. Das ist schon eine besondere Erfahrung und bleibt lange im Gedächtnis“, bemerkt Musiklehrerin Gisela Kappes.

Während Professor Bernhard Böhm am Montag, 12. November, sein Schulkonzert gab, war auch im Nibelungenmuseum Einiges los: Am Vormittag übten sich dort die zweiten Klassen der Karmeliter-Grundschule beim Workshop „Mittelalterliche Schreibstube“ in früheren Schreibtechniken. „Dieser Workshop aus unserem ständigen museumspädagogischen Angebot war übrigens der absolute Renner und wurde insgesamt zehn Mal gebucht“, freut sich Museologin Ulrike Standke. Insgesamt nutzten acht Schulklassen vom Grundschüler bis zum Abiturienten die Angebote der Museumswoche. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr kam das Nibelungenmuseum mit seinem Programm diesmal auch in die Schulen: Neben Professor Böhm hielt Dr. Inga Behrendt von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim vor den Oberstufenschülern des Rudi-Stephan Gymnasiums einen Vortrag über die Highlights der Musikgeschichte. „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit den Hochschuldozenten und Professoren, die noch mehr Abwechslung in das Programm brachte“, erklärt Dr. Olaf Mückain, Leiter des Nibelungenmuseums: „Nachdem die Museumswoche auch in diesem Jahr so gut angenommen wurde, wollen wir sie den Schulen im nächsten Jahr gerne wieder anbieten.“

„musem live“ – Bildung zum Anfassen

Schulklassen und andere interessierte Gruppen können auch außerhalb der Schulwoche die museumspädagogischen Angebote von „museum live“ im Nibelungenmuseum buchen. Unter www.museum-live-worms.de kann man sich über alle angebotenen Workshops und Seminare informieren.

Unter dem Slogan „museum live“ wird seit 2009 das museumspädagogische Angebot der vier Wormser Museen – Nibelungenmuseum, Museum der Stadt im Andreasstift, Museum Heylshof, Jüdisches Museum im Raschi-Haus –  zusammengefasst. Das Nibelungenmuseum hat „museum live“ ins Leben gerufen und koordiniert das vielfältige Angebot für die genannten Institutionen. Die Workshops und interaktiven Führungen passen sich thematisch an den allgemein gültigen Lehrplan an, richten sich aber nicht nur an Schulen. Es gibt unter anderem Angebote zu den Themen Steinzeit, Mittelalter, Nibelungen, Judentum, Reformation und Kunstgeschichte. Jede Altersgruppe ist im Programm repräsentiert: Vierjährige finden ihr Angebot im vielfältigen Programm genauso wie Erwachsene.

Die Workshops werden von erfahrenen Workshopleitern – Lehrern, Historikern, Kunstwissenschaftlern – größtenteils direkt vor Ort abgehalten, sodass die Kinder und Jugendlichen Inhalte in einer authentischen Umgebung erarbeiten. So wird das Gelernte real erfassbar.