Integrations-Pionier nimmt deutsche Staatsbürgerschaft an

Bekir Alboğa erhält von Bürgermeisterin Felicitas Kubala die Einbürgerungsurkunde

Bekir Alboğa hat die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Der mehrmalige Sprecher des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland und Stellvertretende Generalsekretär und Sprecher der DITIB, der gößten Religionsgemeinschaft der Muslime in Deutschland, erhielt heute die Einbürgerungsurkunde aus den Händen von Bürgermeisterin Felicitas Kubala.

„Bekir Alboğa setzt sich schon lange ehrenamtlich für Integration und den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen ein. Ich wünsche mir, dass viele Menschen seinem Vorbild folgen“, betonte Kubala. „Im vergangenen Jahr haben sich in Mannheim 850 Menschen aus über 60 Staaten für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden und so deutlich gemacht, dass sie sich in unsere Gesellschaft einfügen wollen.“ Die Zahl der Einbürgerungen in Mannheim ist in den letzten Jahren kräftig gestiegen: 2010 erhielten 488 Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsbürgerschaft, 2011 waren es bereits 615.

„Ich lebe nun seit über 30 Jahren in Deutschland und engagiere mich in der und für die Gesellschaft. Da ist es für mich ein logischer Schritt, nun auch die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen“, sagte Alboga bei der Verleihung der Einbürgerungsurkunde und betonte: „Ich kenne beide Länder und Kulturen sehr gut und habe dem entsprechend nun beide Staatsangehörigkeiten. Damit kann ich in meiner Arbeit zwischen Religionen und Kulturen vermitteln und Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur miteinander ins Gespräch bringen.“

Alboğa ist 1963 in der Türkei geboren und 1980 zu seiner Familie nach Deutschland gekommen. In Göttingen studierte er Islamwissenschaft sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaften. 2012 schloss Alboğa seine Doktorarbeit in Islamwissenschaft an der Universität Heidelberg ab. Ab 1995 wirkte der Islamwissenschaftler als Imam und Bildungsreferent in der Mannheimer Yavuz-Sultan-Selim-Moschee. Aktuell ist er Vorstandsmitglied, Stellvertretender Generalsekretär und Sprecher im Bundesverband der ‚Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion‘ (DITIB). Außerdem ist er in zahlreichen Gremien auf Landes- und Bundesebene vertreten, unter anderem beim Nationalen Integrationsgipfel und der Deutschen Islamkonferenz. 

Hintergrundinformation zur Einbürgerung:

Voraussetzung für eine Einbürgerung ist in der Regel, dass sich der Kandidat acht Jahre rechtmäßig in Deutschland aufgehalten hat. Erleichterungen gibt es für Familienangehörige des Antragstellers sowie für Ehe- und Lebenspartner von Deutschen. Darüber hinaus muss der Einbürgerungsbewerber im Besitz eines unbefristeten Aufenthaltsrechts sein. Ebenso muss nachgewiesen werden, dass der Lebensunterhalt ohne öffentliche Leistungen gesichert ist, keine Vorstrafen vorliegen, ausreichende deutsche Sprachkenntnisse vorhanden sind und der Einbürgerungstest bestanden wurde. Die Bewerber müssen außerdem ein Bekenntnis zur deutschen Verfassung abgeben und in der Regel ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben.

In vielen Fällen müssen nicht alle genannten Voraussetzungen für die Einbürgerung erfüllt werden. Daher empfiehlt die Stadt Mannheim jedem Interessenten, einen unverbindlichen Beratungstermin beim Team ‚Einbürgerungen und Staatsangehörigkeit‘ der Bürgerdienste zu vereinbaren. Die Einbürgerungs-Fachleute sind telefonisch unter 293-32 80 erreichbar. Sie ermitteln im persönlichen Gespräch die individuellen Anforderungen und geben Hinweise, wie die notwendigen Unterlagen beschafft werden können.