„Beistehen statt rumstehen“: Ehrung für couragierte Helfer

Für ihr couragiertes, aufmerksames und umsichtiges Verhalten sind der 34-jährige Dominik Flum aus Heidelberg und der 31-jährige Martin Scharf aus Köln im Rahmen der Initiative „Beistehen statt rumstehen“ am Freitag, 18. Januar 2013, von Bürgermeister Wolfgang Erichson, Polizeirat Christian Zacherle und Reiner Greulich, Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e. V., in der Polizeidirektion Heidelberg geehrt worden.

Dominik Flum und Martin Scharf hatten am frühen Morgen des 28. Oktober 2012 ohne zu Zögern eingegriffen, als sie einen schweren tätlichen Angriff auf einen Taxifahrer in der Mittermaierstraße auf Höhe der Postfiliale beobachteten. Der Taxifahrer war mit einer Flasche niedergeschlagen worden und wurde mit Schlägen und Tritten traktiert. Die beiden Zeugen sprachen sich kurz ab und schritten dann ohne zu Zögern ein. Dominik Flum zog den Tatverdächtigen von seinem Opfer herunter und hielt ihn fest, während Martin Scharf gleichzeitig einen Notruf absetzte.

Der 27 Jahre alte Tatverdächtige wurde noch vor Ort festgenommen. Der Taxifahrer erlitt eine Kopfplatzwunde so wie Prellungen im Gesicht und am ganzen Körper. Die Zeugen haben durch ihr beherztes Eingreifen Zivilcourage bewiesen und womöglich noch schwerere Verletzungen verhindert.

„Beistehen statt Rumstehen“

Die Initiative „Beistehen statt rumstehen“ der Präventionsvereine Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e. V., Prävention Rhein-Neckar e. V. und Sicherheit in Mannheim (SiMa) e. V., richtet sich inhaltlich an der bundesweiten Aktion „TU WAS“ aus. Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und eines Präsents erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, in Heidelberg oder in Mannheim couragiert handeln. Weitere Infos gibt es unter www.sicherheid.de.

Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, in Heidelberg oder in Mannheim couragiert handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Metropolregion positiv zu beeinflussen.

„TU WAS“ – sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit

Das Ziel der Aktion „TU WAS“, eine Initiative für mehr Zivilcourage, ist es, innerhalb der Bevölkerung den Gedanken der Solidarität und des Helfens zu fördern. Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll eingreifen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen. Deshalb hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jeder anwenden kann:

  • Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
  • Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
  • Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein.
  • Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
  • Ich kümmere mich um Opfer.
  • Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Gefordert ist nicht Heldentum. Vielmehr genügen oft schon Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, einen Täter aus der Distanz heraus anzusprechen, über Handy Hilfe zu organisieren oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten.

Haltung des Wegschauens ist der ideale Nährboden für Kriminalität

Bürgerinnen und Bürger schreiten immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein. Damit verhindern sie Schlimmeres oder tragen entscheidend dazu bei, eine Tat aufzuklären. Dies ist umso erfreulicher, da eine Haltung des Wegschauens den idealen Nährboden für Kriminalität bereitet. Deshalb müssen die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, Hilfe zu leisten, noch gezielter genutzt und die Bereitschaft dafür ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen.“ – diese Einstellung kann und darf niemand an den Tag legen.

Übrigens: Die sechs praktischen Regeln sind auch in allen S-Bahnen und Zügen der Region und auf einem Linienbus der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH zu sehen.  Dass man Zivilcourage auch lernen kann, zeigen die Präventionsvereine und die Polizei mit dem Angebot „Schnell weg – zwischen Panik und Gewissen“, einem dreistündigen Seminar für Erwachsene und Jugendliche ab 16.  

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.sicherheid.de, www.praevention-rhein-neckar.de, www.aktion-tu-was.de und www.polizei-beratung.de.