Beschäftigungssituation von Frauen und Männern

Die Beauftragte für Chancengleichheit der Ludwigshafener Arbeitsagentur legt einen 10-Jahres-Rückblick über die Beschäftigungssituation von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt in einem komprimierten Faltblatt vor.

„Eine Trendwende ist nicht zu erkennen. Die Entwicklungen der letzten Jahre setzen sich weiterhin fort“, berichtet Andrea Stemmann.

Grundsätzlich ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit 2002 kontinuierlich gestiegen. Der Beschäftigungszuwachs bei den Frauen resultiert dabei vor allem auf der Teilzeit-Arbeit. „Teilzeit ist weiterhin weiblich; nur jeder fünfte Teilzeitbeschäftigte ist ein Mann.“

Besonders deutlich zeigt sich dies auch bei der geringfügigen Beschäftigung: zwei Drittel aller Minijobber sind Frauen. Die weitaus meisten darunter sind dabei ausschließlich in einem Minijob beschäftigt – mit den entsprechenden Konsequenzen für die spätere Altersabsicherung.

In Ludwigshafen mussten sich in 2012 im Durchschnitt mehr Männer arbeitslos melden als Frauen. Mehr als ein Viertel aller von Arbeitslosigkeit betroffenen Männer und Frauen war dabei 50 und älter. Mehr als ein Drittel der betroffenen Frauen sucht eine neue Teilzeitbeschäftigung; bei den Männern dagegen sind es nur rund vier Prozent.

Auch beim Berufswahlverhalten junger Menschen an der Schwelle von Schule zum Beruf gibt es keine neuen Beobachtungen.

Zwar ist die schulische Qualifikation bei den jungen Mädchen im Durchschnitt besser als bei gleichaltrigen Jungs, das Auswahlverhalten im Spektrum verfügbarer Ausbildungsberufe bleibt bei den Mädchen jedoch deutlich eingeschränkter. So konzentrieren sich mehr als die Hälfte der Mädchen bei ihrem ersten Berufswunsch auf nur fünf Berufsbilder, wie z.B. Bürokauffrau, Verkäuferin oder medizinische Fachangestellte. Im Rahmen des bundesweiten „Girls´Day“ am 25. April beteiligt sich die Agentur für Arbeit am Berufsparcours im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Ludwigshafen. Ziel ist es, Mädchen durch die Teilnahme zu motivieren, auch mädchenuntypische Berufe bei der Wahl der Ausbildung zu berücksichtigen.

Bei den Jungs interessiert sich jeder vierte für nur fünf Berufsbilder wie Kfz-Mechatroniker, Verkäufer oder Kaufmann im Einzelhandel.