Equal-Pay-Day

Dieses Jahr findet der Equal-Pay-Day, der Tag der gleichen Bezahlung, am 21. März statt.

Der durchschnittliche Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen lag im Jahr 2012 bei 23 Prozent, 2013 „nur“ noch bei 22 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Gewinn von zwei Tagen und von einem Prozentpunkt.

„Es ist nicht nachzuvollziehen, in welchem Schneckentempo bis heute an der Beseitigung der Entgeltungleichheit gearbeitet wird“, beanstandet Dörthe Domzig, die Leiterin des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, die aktuelle Sachlage.

Zahlreiche Fachverbände, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Frauenbeauftragten oder der Deutsche Juristinnenbund, weisen seit Jahrzehnten umfänglich darauf hin, wie Abhilfe zu schaffen ist. So zum Beispiel durch

  •  die systematische diskriminierungsfreie Bewertung der Arbeitsleistungen von Frauen,
  •  die Vorbildfunktion des öffentlichen Dienstes bei der Verhandlung diskriminierungsfreier und gleichstellungspolitischer Entgeltsysteme und Arbeitsbedingungen,
  •  ein umfassendes Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft mit der Verpflichtung zur Umsetzung der Lohngleichheit und der Verhandlung diskriminierungsfreier Entgeltsysteme und Arbeitsbedingungen; verbindliche Vorgaben für Sanktionen bei Nichterfüllung und effektive Kontrollinstanzen,
  •  Gleichstellung der professionellen Sorgeberufe mit den technischen Berufen im Hinblick auf Qualifizierung und Bezahlung,
  •  eine gesetzliche Quote für die Besetzung von Aufsichtsratsmandaten mit Frauen wie in Norwegen,
  •  konsequente Unterstützung egalitärer Lebensmodelle.

„Entgeltungleichheit kann sich Deutschland auch im Hinblick auf den Demografischen Wandel und den kommenden Fachkräftemangel nicht länger leisten. Sie schadet auch der Wirtschaft“, heißt es in der Broschüre „Gleiche Arbeit – ungleicher Lohn?“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. „Dem ist nichts hinzuzufügen“, so Domzig.