Friedenskirche Ludwigshafen mit Kulturarbeit beauftragt – Schwerpunkt auch in Kaiserslautern

Seit langem schon genießt die Ludwigshafener Friedenskirche einen auch über die Region hinaus reichenden Ruf als Kulturkirche. Jetzt darf sie diesen Titel offiziell tragen: Der Kirchenbezirk hat die Friedenskirche im Stadtteil Nord zur Kultur- und Veranstaltungskirche ernannt. In der Landeskirche ist es die erste von einer Bezirkssynode mit Kulturarbeit beauftragte Kirchengemeinde. Einen inhaltlichen Schwerpunkt auf Kulturarbeit legt auch die an der Stiftskirche angesiedelte City-Kirche in Kaiserslautern.

Die Beauftragung der Friedenskirche mit Kulturarbeit sei eine von mehreren Profil- und Schwerpunktsetzungen, die der Kirchenbezirk Ludwigshafen im Rahmen einer Neustrukturierung vollziehe, sagt Dekanin Barbara Kohlstruck. Die Bezirkssynode unterstütze mit ihrem Beschluss das seit 1996 von der Kirchengemeinde verfolgte Konzept. „ Wir sind davon überzeugt, dass solche Schwerpunktsetzungen zur Profilierung kirchlicher Arbeit beitragen und ein zukunftsweisendes Konzept darstellen. Kirche wird hier als Akteur im Bereich der Kulturarbeit deutlich sichtbar“, sagt Kohlstruck.

Damals war ein Förderkreis gegründet worden mit dem Ziel, den Charakter der Friedenskirche als Kulturkirche auszubauen. Als solche setze sie einen Schwerpunkt durch ein breites Angebot unterschiedlicher Veranstaltungen, erklären Förderkreis-Vorsitzender Helmuth Morgenthaler und Pfarrer Klaus Eicher. Kulturveranstaltungen im Raum der Kirche seien ein spezifischer Ausdruck des kirchlichen Verkündigungsauftrages und stellten eine missionarische Chance für die protestantische Kirche in Ludwigshafen dar. „Mit dieser Kulturarbeit sprechen wir auch Menschen an, die wir mit traditioneller Gemeindearbeit nicht mehr erreichen“, sagt Kohlstruck.

Ein Schwerpunkt der Kulturarbeit an der Friedenskirche gilt der Kirchenmusik. Feste Bestandteile sind außerdem seit 2010 Ausstellungen zur Passionszeit mit Vorträgen und Andachten im Rahmenprogramm. In diesem Jahr hat die Friedenskirche dem Werk des Malers Rolf Müller-Landau eine Schau gewidmet. Mit dieser Ausstellung unter dem Titel „Passion Expressiv“ und der Ausstellung „Reflect Dark Secret“ mit Arbeiten von Rainer Magold beteiligt sich die Friedenskirche auch an der „Langen Nacht der Museen“ in der Metropolregion am Samstag, 20. April. Gitarren- und Chorkonzerte, Musical, Jazz- und Klezmerabende stehen 2013 im Veranstaltungskalender. Als einen der Höhepunkte kündigt Manfred Storck vom Förderkreis ein Konzert der „Prinzen“ am 4. September an.

Die an der Stiftskirche angesiedelte City-Kirche in Kaiserslautern legt seit 2006 ebenfalls einen inhaltlichen Schwerpunkt auf Kulturarbeit, erklärt Pfarrer Stefan Bergmann. Mit Konzerten, Vorträgen, Lesungen, Ausstellungen, Kirchenführungen und besonderen Gottesdiensten würden auch Menschen erreicht, „die sonst eher nicht in die Kirche gehen“. „Hier begegnen sich Kirche und Kultur im Herzen der Stadt. Kirche macht nicht nur Kultur, Kirche ist Kultur“, sagt der City-Pfarrer. In der Reihe „Abendkirche“ immer freitags gibt es beispielsweise meditative Gottesdienste, Konzerte, Lesungen und Theater. Als „nicht alltägliche Rock- und Popmusik für Kirchen“ kündigt Bergmann u.a. das Konzert mit der Band "orange-4" am 21. Juni an.

Auch das Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) würdigte die Kulturarbeit der Kaiserslauterer City-Kirche. In dem 2011 erschienenen Buch „Kulturkirchen. Eine Reise durch Deutschland“ schreiben die Autoren Petra Bahr, Klaus Martin Bresgott und Hannes Langbein:„Ob Ruhe- oder Schutzsuchende, ob Neugierige, Kulturbeflissene oder was immer Menschen in die Kirche zieht – hier sind sie willkommen. Das Konzept orientiert sich am Leben der Menschen.“

Hinweis: Mehr zum Thema unterwww.kulturkirche-ludwigshafen.de undwww.citykirche-kl.de. Petra Bahr, Klaus Martin Bresgott, Hannes Langbein: „Kulturkirchen. Eine Reise durch Deutschland“, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, 200 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 978-3-374-02906-8.