Verbindung zwischen den Völkern stärken – 45 Jahre Partnerschaft zwischen der Nibelungenstadt und Auxerre (F)

Hans Steinberger, OB Michael Kissel und Stanislas Mrozek (Bildmitte von links) freuen sich mit Gästen und Schülern über das Jubiläum der Partnerschaft zwischen Worms und Auxerre.

Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle im Pariser Élysée-Palast den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Fünf Jahre später erwuchs daraus die Städtepartnerschaft zwischen Worms und Auxerre. Anlässlich des 45-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zeigt die Stadt Worms bis zum 20. Mai eine Ausstellung, die die Entwicklung der Partnerschaft zwischen der Nibelungenstadt und Auxerre dokumentiert. Die Exponate – ein großer Teil davon stammt aus dem Bestand des Fotografen Rolf Ochßner – hat das Stadtarchiv zur Verfügung gestellt.

Dass die Partnerschaft auch in den jüngeren Generationen gelebt wird, zeigten Schülerinnen und Schüler des Wormser Eleonoren-Gymnasiums und der französischen Partnerschule in Caluire auf eindrucksvolle Weise. Mit Liedern und Versen, vorgetragen in beiden Sprachen, umrahmten sie die Ausstellungseröffnung.

Franzosen und Deutsche hätten sich immer gerne besucht, allerdings nicht immer in freundschaftlicher Weise, erinnerte OB Michael Kissel an kriegerische Auseinandersetzungen der beiden Generationen. Ein großes Ziel des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags sei ein friedliches Miteinander innerhalb Europas gewesen. Darüber hinaus entwickelten sich daraus 2.200 deutsch-französische Städtepartnerschaften. „Städtepartnerschaften stärken die Verbindung zwischen den Völkern“, betonte der Wormser Stadtchef.

Dass sich diese Entwicklungen überaus positiv auf die Beziehung zwischen Deutschen und Franzosen ausgewirkt hat, kann auch Stanislas Mrozek, stellvertretender Generalkonsul der Republik Frankreich, bestätigen. „Wir leben heute in einer Zeit der Normalität unserer Beziehung“, so der stellvertretende Generalkonsul. Er erinnerte in seiner Ansprache auch daran, dass Rheinland-Pfalz und Burgund im Jahre 1962 noch vor Unterzeichnung des Élysée-Vertrags eine regionale Partnerschaft eingegangen seien.

Auch Hans Steinberger, Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses, erinnert sich lebhaft an viele Begebenheiten und Anekdoten im Laufe der 45-jährigen Partnerschaft. „Der Pfingstmarkt im Jahre 1987 war ein Höhepunkt der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Worms und Auxerre“, weiß er. Damals war die französische Stadt in einer eigenen Halle vertreten und Köche und Bäcker brachten den Wormsern französische Spezialitäten näher. Unter anderem seien in der Halle 3.000 Portionen Schnecken verkauft worden.