Crowdfunding ist eine Art der Finanzierung, die nicht von wenigen Großinvestoren, sondern sehr vielen Kleininvestoren, zum Beispiel Fans, mit geringen Beträgen gestemmt wird. Immer mehr Künstler finanzieren sich so Musikprojekte wie Konzerte, Tourneen oder Veröffentlichungen. Vier Studenten des Studienganges Music & Creative Industries der Popakademie Baden-Württemberg haben nun eine Studie zum Thema Crowdfunding, seinen Platt-formen und dem Nutzungsverhalten von Bands und Fans veröffentlicht.
Digitalisierung und Globalisierung sowie eine Vielzahl weiterer Faktoren haben den Musikmarkt in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Junge Musiker und Nachwuchstalente stehen verstärkt in der Pflicht, in Vorleistung zu treten, geht es um das eigene Marketing oder die Realisierung von größeren musikalischen Projekten wie Tourneen, großen Auftritten oder Musikveröffentlichungen.
Beim Crowdfunding haben Musiker die Möglichkeit, ihre Fans aktiv an ihr geplantes Projekt zu binden. Auf speziellen Plattformen im Internet, wie beispielswiese Kickstarter, Indiegogo oder Sellaband, wird ein Projekt und die dafür erforderliche Summe veröffentlicht.
Schaffen es Fans und Unterstützer, diese Summe gemeinsam bis zum Stichtag zu erreichen, wird das Projekt realisiert. Andernfalls geht das bis dato gesammelte Geld komplett zurück an die Investoren. Laut Popakademiestudie beteiligen sich Fans im Schnitt mit 40 bis 45 EUR an derartigen Projekten. Dafür erhalten sie im Gegenzug, je nach Höhe des Investments, exklusive Beteiligungen, angefangen bei „gutem Karma“ (=Spende) bis hin zu VIP-Konzertkarten mit Live-DVD. Die Angebote der Künstler sind häufig ebenso kreativ wie vielfältig und fördern somit die direkte Fanbindung.
„Mit unserer Studie zu diesem noch jungen, aber rasant wachsenden Finanzierungsmodell liefern wir wichtige Erkenntnisse für Plattformbetreiber, Künstler und Fans. Crowdfunding hat ein enormes Potenzial, für dessen Abruf aber das nötige Know-how unbedingt erforderlich ist“, sagt Prof. Hubert Wandjo, Business Direktor und Geschäftsführer der Popakademie Baden-Württemberg und ergänzt: „Mit dem Filmprojekt „CAPITAL C“, einem durch Crowdfunding finanzierten Film zum gleichen Thema, hat bereits unser Musikbusinessabsolvent Timon Birkhofer großes Aufsehen in Deutschland für dieses Thema gewinnen können. Diesem Best-Practice-Beispiel (gesammeltes Budget 80.000 EUR) folgen nun handfeste Daten und Fakten, die wir für unsere Studie weltweit abgerufen und ausgewertet haben.“
Die Studie steht ab sofort kostenfrei zum Download auf der Homepage der Popakademie zur Verfügung. Wer sich ein Bild von einem aktuell laufenden Projekt machen möchte, bekommt auf www.startnext.de/mine-musik einen guten Einblick. Die Künstlerin und Popakademiestudentin Mine sammelt derzeit Geld, um ein Arrangement ihrer Songs mit einer Besetzung von insgesamt 48 Musikern mit Streichern, Bläsern und einem Chor und weiteren Gastmusikern auf die Bühne zu bringen.
Am 15. Juni soll das Konzert im Capitol Mannheim stattfinden. Für die Umsetzung des Konzertes benötigt Mine 9.972 EUR. 5.803 EUR konnte sie bislang generieren.
Weitere Informationen zur Popakademie Baden-Württemberg unter www.popakademie.de. Bei facebook und twitter unter http://www.facebook.com/popakademie und http://twitter.com/Popakademie_BW