Andrea Germann zur Bürgermeisterkandidatin der Haßlocher SPD gewählt

Die 47-jährige Bilanzbuchhalterin Andrea Germann wurde am Donnerstag (25.04.13) auf der Mitgliederversammlung der SPD Haßloch zur Bürgermeisterkandidatin gewählt.

Germann ist verheiratet und hat drei Kinder. Seit 2011 ist sie stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende. Außerdem ist sie Beisitzerin im SPD Unterbezirk und im SPD Kreisverband Bad Dürkheim. Bei der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) leitet sie die Ortsgruppe Haßloch und ist Mitglied des Unterbezirks sowie des Regionalverbands. Sie engagiert sich außerdem im Obst- und Gartenbauverein, im Verein „Garten der Nationen“ und beim Förderverein Kolokani.

Als inhaltliche Schwerpunkte ihres Wahlkampfes sieht Andrea Germann die nachhaltige Sanierung des Haushaltes und die zukunftsfähige Aufstellung von Haßloch. Eine Haushaltskonsolidierung umfasst nicht nur die Ausgabenseite, es müssen auch die Produktionskosten einzelner Verwaltungsleistungen kritisch betrachtet werden. Hier sind auch Kooperationen mit Nachbarkommunen z.B. im Bereich des Bauhofs bei der Nutzung von Fahrzeugen vorstellbar. Bei den freiwilligen Leistungen kann nicht noch weiter eingespart werden. Gerade die kulturellen und sozialen Einrichtungen wie die Bücherei und der Blaubär sind elementare Elemente einer sozialen Politik. Auch die konsequente Förderung des gerade in Haßloch sehr ausgeprägten Vereinslebens muss im Fokus stehen.

Auf der Einnahmenseite muss die systematische Vermarktung der Gewerbeflächen nördlich des Bahndammes wirklich zur Chefinnen-Sache erklärt werden, so Germann. Potentielle Investoren müssen betreut werden. Die signifikanten Standortvorteile des Gewerbegebietes müssen besser verkauft werden.

Um die anstehenden Probleme der Demografie zu bewältigen, müssen bereits heute bei allen planerischen Maßnahmen Fragestellungen des altersgemäßen Wohnens beachtet werden. Alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser müssen aktiv gefördert werden. Es muss alles dafür getan werden, um junge Familien nach Haßloch zu bringen.

Der Ausbau der Ferienangebote und flexiblere Öffnungszeiten der Kindergärten sind dafür erforderlich.

Haßloch muss für alle Einwohner als lebenswertes Dorf erlebt werden. Alle Generationen und Kulturen müssen angesprochen werden. Gerade Feste wie das „Fest der Nationen“ sind dazu ideale Gelegenheiten. Dorffahrräder in schicken Farben wären für das Raddorf Haßloch ein ideales Fortbewegungsmittel. Das Ehrenamt muss mehr in die Öffentlichkeit gewürdigt werden. Nur aufgrund des ehrenamtlichen Einsatz von vielen Haßlocherinnen und Haßlochern haben wir so ein intaktes Vereinsleben. Wieso wird das nicht stärker herausgestellt?

Bürgerbeteiligung reduziert sich nicht nur auf eine einmalige Bürgerbefragung. Der Bürger und die Bürgerin müssen konsequent bei allen zentralen Fragestellungen die Möglichkeit eingeräumt bekommen, bereits vor der Entscheidung mitzuwirken. Pseudobeteiligungen führen zu Politikverdrossenheit und zu Wahlbeteiligungen wie bei der letzten Landratswahl.

Andrea Germann will nach ihrer Wahl jeden Samstag zwischen 10 und 12 Uhr eine Bürgersprechstunde einrichten. Die Fähigkeit zuhören zu können, ist für sie eine zentrale Fähigkeit einer Bürgermeisterin. Bürgerkontakte dürfen sich nicht auf die Wahlkampfzeiten reduzieren.

Das Ortszentrum muss attraktiver gestaltet werden. Der Bau von neuen Parkplätzen führt sicherlich nicht dazu. Hier müssen alternative Mobilitätskonzepte erarbeitet werden. Vorrang muss hier immer der Fußgänger bzw. der Radfahrer haben. Erweiterungen von Parkraum wie aktuell am Bahnhof lehnt Germann entschieden ab. „Investieren wir dieses Geld lieber in die Zukunft unserer Kinder“ forderte sie.

Mit „Ich will die erste Bürgermeisterin von Haßloch werden“ beendete sie ihre Vorstellungsrede.

Mit großer Mehrheit wählte sie im Anschluss die Mitgliederversammlung zur Bürgermeisterkandidatin.