10. Ausbildungsrunde für Gewaltpräventions-Moderatoren abgeschlossen

Bürgermeisterin Dr. Freundlieb überreicht Moderatoren-Zertifikat

Die 10. Ausbildungsrunde für Gewaltpräventions-Moderatoren ist abgeschlossen. 23 neue Moderatoren unterstützen ab sofort die Projekttage im Rahmen des Programms „Ohne Gewalt läuft nichts! …oder doch?“, die an Mannheimer Schulen durchgeführt werden. Ihre Teilnahmezertifikate bekamen sie von Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb persönlich überreicht.

„Eine zielgerichtete Präventionsarbeit, die zu einer Atmosphäre des respektvollen Miteinanders beiträgt und soziale Konflikte kanalisiert, reguliert und zuweilen auch lösen hilft, ist eine Gewinn für jede Schulgemeinschaft“, erklärte Freundlieb. Sie bedankte sich bei den 23 Neu-Moderatoren für ihr Engagement, denn das Thema Gewalt ist sowohl für Schüler als auch für Lehrende von zentraler Bedeutung für den schulischen Alltag.

Die zu Gewaltpräventions-Moderatoren ausgebildeten pädagogischen Fachkräfte arbeiten nach einem vom Jugendamt entwickelten Grundkonzept, das in unterschiedlichen Variationen für verschiedene Altersgruppen angeboten wird. Sie bieten Projekttage mit Schulklassen zum Thema Gewaltprävention, aber auch Seminare für pädagogische Fachkräfte zu verschiedensten Teilthemen wie Mobbing, Interkulturelles Lernen, Gesprächsführung, begleitende Elternabende mit Informationen rund um das Thema Soziales Lernen und erlebnispädagogische Projekte im Hochseilgarten Mannheim an. „Gewaltprävention hat damit nicht nur eine vorbeugende Wirkung, sondern ist gleichzeitig ein Angebot für diejenigen, die mit der Sozialisation und Persönlichkeitsbildung junger Menschen betraut sind“, so Freundlieb.

Das Mannheimer Modell ist erfolgreich. „In zahlreichen Städten wird mit den Mannheimer Methoden zur Gewaltprävention gearbeitet“, betonte die Bildungsdezernentin. Über 1.000 Mal hat sich das Mannheimer Handbuch für die Ausbildung der Moderatoren schon über die Grenzen der Quadratestadt hinaus verkauft.

Hintergrund:

Das Jugendamt Mannheim hat die Gewaltprävention bereits seit Jahren zu einem zentralen Ansatz seiner Tätigkeit entwickelt. Am Anfang standen Seminare für rivalisierende Gruppen aus Jugendhäusern und Stadtteilen, bei denen konkrete Konflikte angesprochen und bearbeitet wurden.

Dann folgten Projekttage mit Schülern aus dem Berufsvorbereitungsjahr, die in ihrer Freizeit und/oder im Umfeld der Schule massive Gewalterfahrungen sowohl als Täter als auch als Opfer gemacht haben. Ausgehend von all diesen Erfahrungen gibt es bis heute eine breite Palette zielgruppenspezifischer Angebote zur Gewaltprävention und zur Unterstützung der Konfliktfähigkeit von Kindern und Jugendlichen im Bereich des Sozialen Lernens.

Die Angebote zur Gewaltprävention werden von der Abteilung Jugendförderung des Jugendamtes Mannheim koordiniert und kontinuierlich weiter entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt sowie dem Fachbereich Bildung wurden seit 1997 insgesamt 225 pädagogische Fachkräfte geschult, um in Schulklassen Projekttage anbieten zu können. Pro Jahr werden zwischenzeitlich rund 100 Veranstaltungen durchgeführt, und der Bedarf ist weiterhin hoch.

Seit dem letzten Schuljahr wird zudem in Kooperation mit der Neckarschule eine Grundschulklasse dauerhaft über die gesamte Grundschulzeit von der ersten bis zur vierten Klasse begleitet. Mit dem Projekt „Ich-Du-Wir, ein starkes Team“ wird Soziales Lernen nachhaltig in den Schulalltag integriert. Im 3-Wochenturnus befasst sich ein Moderatorenteam mit Themen, die das Klassenklima und somit auch das Lernklima positiv beeinflussen. Interaktive Übungen ermöglichen den Schülern, sich mit Schwerpunktthemen wie Regeln, Gefühle, Kooperation, Grenzen, Umgang mit Streit und Konflikten altersgemäß und spielerisch auseinanderzusetzen. Darüber hinaus vertiefen Elternseminare die eben genannten Themen. Sie bieten den Eltern zudem einen geschützten Rahmen, um über alltägliche Erziehungsfragen unter fachlicher Anleitung zu sprechen.