Schlosspark-Mausoleum öffnet seine Pforte

Am 8. September, dem „Tag des offenen Denkmals“ werden erstmals öffentliche Führungen angeboten – Ein Verein setzt sich ein.

Weinheim wird um eine touristische Attraktion reicher: Am 8.September 2013, am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“, wird es erstmals Führungen in das Mausoleum am oberen Eingang des Schlossparkes geben.

Möglich macht dies ein Verein, der sich jetzt gerade gegründet hat, um das geheimnisvolle Gebäude zu erhalten und auf Dauer zu sanieren. An der Spitze der Bewegung stehen der Weinheimer Rechtsanwalt Frank Berner und der bekannte Stadtführer Franz Piva. Die beiden geschichts- und heimatbewussten Männer haben sich neulich mit Constantin Christian Graf von Berckheim in Weinheim getroffen, um mit dem letzten lebenden Nachfahren der früheren Schlossbesitzer die weiteren Ziele abzustecken. Der Adlige, der noch Teile seiner Kindheit in Weinheim verbracht hat, unterstützt den Verein ebenfalls – das bekräftigte er jetzt vor Ort. Das Mausoleum, in dessen Gruft einige seiner Ahnen bestattet sind, ist der einzige Teil des Weinheimer Schlossparks, der 1938 im Besitz der Familie geblieben ist. Schloss und Schlosspark wurden seinerzeit an die Stadt verkauft.

Das monumentale vor 100 Jahren fertig gestellte Grabmal ist in byzantinischem Stil mit Säulenportikus über ovalem Grundriss errichtet worden. Es ist ein Kleinod des Jugendstils und wird als ein wichtiges Schaffen des Dombaumeisters von Mainz gewertet. In dem Mausoleum ruhen einige Mitglieder der Familie von Berckheim darunter Christian Friedrich Gustav Freiherr von Berckheim, Siegmund Theodor Friedrich Graf von Berckheim seine Frau Adolfine Marie Gabriele Gräfin von Berckheim und Dr. jur. Philipp Constantin Graf von Berckheim.

Um das Grabmal wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen, sind einige Arbeiten nötig. Allerdings sei der gesamte bauliche Zustand besser, als erwartet wurde, betonte Franz Piva. Die ersten Sicherungsmaßnahmen wurden bereits vorgenommen. Dazu gehört neben dem Sichern der Fenstergitter, auch ein neues Schloss für die Eingangstür. Diese Arbeiten werden noch in diesem Jahr fertig gestellt werden. Im nächsten Jahr, stehen dann größere Arbeiten an, wie zum Beispiel das Anheben der Kuppel, um eingewachsene Wurzeln zu entfernen. Hierbei erhofft man sich eine finanzielle Unterstützung des Denkmalamtes, das sich im September vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage machen wird.

Die Summe, die für die vollständige Sanierung und Instandsetzung benötigt wird, schätzt der Verein auf etwa 250.000 Euro. Diese Summe soll im Laufe der Zeit durch Spenden zusammenkommen. Dafür wirbt der Verein. Die Krypta soll für die Öffentlichkeit nicht begehbar sein. Allerdings sollen Fotos in der Kapelle aufgestellt werden, damit die Besucher und Interessierte auf diesem Weg einen Blick in die Krypta werfen können. Am Tag des offenen Denkmals werden zwischen 13.30 Uhr und 18.30 Uhr durch die beiden Stadtführer Franz Piva und Norbert Eimann halbstündlich Führungen in das Mausoleum angeboten. Der Eintritt ist frei.

Info: Tag des offenen Denkmals in Weinheim am Sonntag, 8. September mit der erstmaligen Öffnung des Schlosspark-Mausoleums für die Öffentlichkeit. Weitere geöffnete Denkmale, die an dem Tag besichtigt werden können, sind das Schloss mit Schlossturm, der Rote Turm, die Hildebrand’sche Mühle, die Ulnersche Kapelle, eine ehemalige Hofanlage in der Stadtmühlgasse sowie ein neu saniertes denkmalgeschütztes Gebäude in der Grabengasse.

Weitere Infos unter
www.tag-des-offenen-denkmals.de