Wittelsbacher-Schau holt Gründer der Kurpfalz zurück

3-D-Druck der Holzskulptur Ludwig des Kelheimers aus dem Landshuter Kloster Seligenthal. (v.l.n.r.) Dr. Alexander Schubert, Projektleiter, Melanie Herget M.A., Ausstellungskuratorin und Frank Forell, Geschäftsführer der Lieblang Service GmbH.

Ludwig der Kelheimer gilt als „Initialheld“ der wittelsbachischen Herrschaft am Rhein. Mit seinem Gewinn der Pfalzgrafschaft im Jahr 1214 begann die fast 600-jährige Wirkungsgeschichte der Wittelsbacher, die jetzt in der zweiten Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ in Mannheim präsentiert wird.

Ein hochwertiger 3-D-Druck einer knapp 700 Jahre alten, kunstvoll gefertigten Holzplastik des ersten Wittelsbacher Pfalzgrafen Ludwig des Kelheimers ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Das Original befindet sich fest verankert in einer Kapelle des Landshuter Klosters Seligenthal. Dank eines aufwendigen 3-D-Druckverfahrens ist es den Ausstellungsmachern gelungen, das Abbild des Gründers der Kurpfalz nach Mannheim zu bringen. Der Einsatz der hochmodernen Technologie ist durch die großzügige Unterstützung der Lieblang Dienstleitungsgruppe ermöglicht worden. „Mit den Reiss-Engelhorn-Museen verbindet uns eine langjährige Zusammenarbeit und so freut es uns natürlich sehr, dass wir die Arbeit des Wittelsbacher-Projekts fördern konnten. Als ein Unternehmen der Metropolregion ist es uns ein besonderes Anliegen, dass es sich um ein Projekt handelt, das den Besuchern die historischen Wurzeln der Kurpfalz auf spannende Weise vermitteln möchte.“ so Frank Forell, Geschäftsführer der Lieblang Service GmbH.

Die Holzskulptur Ludwigs des Kelheimers befindet sich in der Afrakapelle des Klosters Seligenthal. Die Darstellung des Herrschers ist ca. 1,41 Meter hoch. Ludwig trägt in der linken Hand einen Schild mit den weiß-blauen Rauten, seine rechte Hand greift nach der Halskette, die auf seinen Schultern aufliegt. Die Skulptur ist auf Untersichtigkeit gearbeitet und blickt mit gütiger Miene auf den Betrachter herab. Vermutet wird, dass die Holzskulptur im Zusammenhang mit der großen Jahresstiftung vom 24. April 1320 aufgestellt wurde, als die bayerischen Herzöge Heinrich XIV., Otto IV. und Heinrich XV. zum Gedächtnis ihrer Vorfahren einen feierlichen Jahrtagsgottesdienst einrichteten.